Wer hätte gedacht, dass die Rettung des Nahen Ostens ausgerechnet von einem Mann kommt, der jahrelang mit Tweets und Golfbällen für internationale Aufmerksamkeit sorgte? Doch genau das versucht Donald Trump – diesmal nicht mit einem neuen Hotel in Dubai, sondern mit einem Friedensplan für den Gazastreifen. Und der hat es in sich.
US-Sondergesandter Steve Witkoff, dessen außenpolitische Erfahrung ungefähr dem Wikipedia-Artikel über „Middle East Conflict“ entspricht, soll bald mit dem Chefunterhändler der Hamas, Chalil al-Hajja, plaudern. Vermutlich bei Tee und Kugelsicherheitsweste. Laut New York Times ist dieses diplomatische Treffen Teil eines hochsensiblen Plans zur sofortigen Befriedung des Konflikts – also der Plan, von dem niemand so genau weiß, wie er funktionieren soll, außer, dass er unter Trumps Namen läuft.
Ein Friedensrat unter Trump? Was kann da schon schiefgehen?
Die USA trommeln derzeit befreundete Länder zusammen – von Katar bis zur Türkei –, um im UNO-Sicherheitsrat Trumps Vision die nötige Bühne zu geben. Sie alle sind sich einig: Nur mit einer raschen Resolution könne der „Friedensplan“ gelingen. Klingt gut. Bis man den Text liest.
Denn während Trump einen Friedensrat unter seiner Ägide sowie eine internationale Stabilisierungstruppe plant (natürlich mit den USA an der Spitze), hat Russland seine ganz eigene Idee. In Moskaus Gegenentwurf findet sich kein einziges Mal der Name Trump. Ein schwerer diplomatischer Fauxpas – oder kluge Prävention?
UNO, Bühne frei für den Weltfrieden à la Trump
Die USA warnen bereits: Sollte ihr Entwurf nicht durchgehen, drohten „greifbare und völlig vermeidbare Konsequenzen“ für die Palästinenser – wobei „greifbar“ hier offenbar mit „vom US-Präsidenten abwendbar“ gleichgesetzt wird.
Und was passiert, wenn sich der Sicherheitsrat nicht Trump unterordnet? Nun, laut Washington „Zwietracht“, „Instabilität“ und „Zerbrechlichkeit der Waffenruhe“. Das klingt eher nach einem Horoskop als nach Außenpolitik, aber okay.
Fazit: Diplomatie mit Haarspray
Während also Steve Witkoff demnächst vermutlich den ersten diplomatischen Small Talk mit der Hamas führen wird und Russland lieber einen Trump-freien Friedensplan bastelt, bleibt vor allem eine Frage offen: Wird Donald Trump am Ende wirklich als Friedensnobelpreisträger in die Geschichte eingehen – oder doch nur als Produzent der schlechtesten Reality-Show der Weltpolitik?
Wir bleiben dran. Mit Popcorn. Und Skepsis.
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