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FDA genehmigt HIV-Präventionsspritze Yeztugo – nur zwei Injektionen pro Jahr nötig

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am 19. Juni das Medikament Lenacapavir (Markenname: Yeztugo) zur HIV-Prävention zugelassen – eine lang erwartete Innovation, die nur zweimal jährlich gespritzt werden muss. Studien zeigen: Das neue Mittel ist hocheffektiv und könnte die Nutzung von HIV-Präventionsmaßnahmen entscheidend steigern.

Ein Meilenstein für die HIV-Prävention

Im Gegensatz zu bisherigen Medikamenten wie Truvada, Descovy (tägliche Einnahme) oder Apretude (alle zwei Monate), bietet Yeztugo deutlich mehr Komfort – und damit potenziell bessere Therapietreue. Carl Schmid vom HIV+Hepatitis Policy Institute nannte es einen „Gamechanger“.

„Die größte Herausforderung bei PrEP (Pre-Exposure Prophylaxis) ist, dass viele Menschen tägliche Einnahmen nicht durchhalten“, sagte Johanna Mercier von Gilead Sciences. Studien zeigen, dass bei täglicher Einnahme nur 50–55 % der Nutzer*innen die Medikamente regelmäßig nehmen – zu wenig für zuverlässigen Schutz.

Klinische Studien: Nahezu vollständiger Schutz

Eine Studie in Afrika mit Frauen und Jugendlichen zeigte 100 % Wirksamkeit gegen HIV. Eine weitere Untersuchung mit cisgeschlechtlichen Männern und genderdiversen Menschen aus sieben Ländern, darunter die USA, wies eine 96 %ige Risikoreduktion auf.

Kosten und Versicherungsschutz

Der Preis: 14.109 USD pro Injektion, also 28.218 USD pro Jahr – vergleichbar mit bisherigen Markenarzneien. Laut Gilead wird mit Versicherern und dem Gesundheitssystem zusammengearbeitet, um breiten Zugang sicherzustellen. Unter dem Affordable Care Act müssen Präventionsmittel mit „A“-Bewertung durch die U.S. Preventive Services Task Force von Versicherern übernommen werden. Dennoch können Zusatzkosten durch begleitende Tests entstehen.

Ungleichheiten in der Versorgung

Obwohl über 2,2 Millionen Amerikaner*innen von PrEP profitieren könnten, nutzen es nur rund 2,5 Millionen Menschen weltweit. In den USA sind Schwarze und Latinos unterrepräsentiert bei der Nutzung – obwohl sie stärker von HIV betroffen sind. Auch geografisch ist der Bedarf ungleich verteilt: Der Süden der USA verzeichnet über die Hälfte aller neuen HIV-Fälle.

Ziel: Null Neuinfektionen

Mehr als 1 Million Menschen infizieren sich jedes Jahr weltweit neu mit HIV, allein 2023 waren es in den USA über 39.000 neue Fälle. Mit der Einführung von Yeztugo hoffen Expert*innen, diesen Trend deutlich zu bremsen.

„Mit nur zwei Injektionen im Jahr“, so Mercier, „haben wir endlich eine Lösung, die nicht nur medizinisch wirkt, sondern auch im Alltag praktikabel ist.“

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