Manchmal ist weniger mehr – zumindest, wenn man den FC Bayern fragt. Null Tore, null Torschüsse aufs Tor, aber ein riesiger Schritt zur Meisterschaft? Klingt nach einer cleveren Strategie: Den Gegner ins Leere laufen lassen – und sich selbst gleich mit.
Dabei hätte Florian Wirtz der Bundesliga ein echtes Geschenk machen können. Aber Geschenke gibt’s bekanntlich nur an Weihnachten – und spätestens ab Ostern ist damit wieder Schluss. Also blieb es beim 0:0, das für die Münchner am Ende wie ein Sieg wirkte.
Bayern spielt Angsthasenfußball – und Leverkusen trifft nur die Latte
Ein Blick auf die xG-Werte (expected Goals) macht die taktische Meisterleistung der Bayern deutlich:
- Bis zur 70. Minute: 0,00 – Torgefahr also auf dem Niveau einer Parkbank.
- Dann kam Harry Kane, schoss einen einzigen geblockten Ball – und siehe da, der Wert schoss in atemberaubende 0,02 hoch. Lebensgefahr für Leverkusen? Nicht wirklich.
Und doch: Wer am Ende nicht verliert, gewinnt beim FC Bayern bekanntlich trotzdem. Das wusste auch Thomas Müller, der diesmal nicht mitspielen durfte, aber trotzdem seine ganz eigene Weisheit parat hatte: „Manchmal musst du einfach dagegenhalten.“ Also, einfach da sein, nichts anbrennen lassen – und auf die Titelvergabe warten.
Leverkusen: Groß, stark, dominant – aber ohne Tor
Bayer Leverkusen hatte einen Plan: Die Bayern mit Tempo, Technik und Tiefe überrennen. Xabi Alonso, der Fußball-Professor, hatte ein Konzept – allerdings ohne echten Mittelstürmer. Der eingewechselte Patrik Schick war darüber wenig erfreut und verschwand nach Abpfiff mit muffigem Gesichtsausdruck in die Tiefgarage. Vielleicht wäre ein Stürmer genau das gewesen, was Leverkusen gefehlt hat.
Dafür machte sich Nathan Tella daran, alle guten Chancen großzügig zu verteilen – leider ins Nirgendwo. Ein Lattenschuss, ein daneben gesetzter Seitfallzieher und eine Kopfballeinlage, die eher an Wandmalerei als an Torgefahr erinnerte.
Bayern dagegen? Verteidigte, als ginge es darum, den heiligen Gral vor Eindringlingen zu schützen. Upamecano, Ito und Co. spielten Mauerwerk, während Joshua Kimmich Löcher stopfte, die man in der Defensive gar nicht haben wollte.
Kompany lobt die Bayern-DNA – und ignoriert die Statistik
Am Ende bemühte sich Bayern-Trainer Vincent Kompany, das 0:0 als Glanzleistung zu verkaufen. „Heute ging es ums Verteidigen – und das haben wir super gemeistert.“ Oder wie man es auch nennen könnte: Einen Punkt ermauert.
Fazit: Bayer wollte ein Statement setzen – Bayern setzte sich einfach hin und wartete ab. Der wahre Gewinner? Der Minimalismus. Ein Tor wäre vielleicht schön gewesen, aber hey – Meister wird man ja nicht mit schönem Fußball, sondern mit Punktestands-Optimierung.
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