Ein kurzes Aufeinandertreffen in einem Walmart in Georgia wurde für Mahendra “Mick” Patel zum Albtraum – mit schwerwiegenden Folgen für sein Leben, seine Gesundheit und seinen Ruf. Was als harmlose Hilfe für ein Kleinkind begann, endete für den 57-jährigen Vater in 47 Tagen Haft und einem schwerwiegenden Vorwurf: versuchter Kindesentführung.
Patel hatte im März 2025 nur Tylenol für seine Mutter kaufen wollen, als er eine Frau auf einem elektrischen Einkaufswagen mit zwei Kindern ansprach. Als der Wagen einen Aufsteller streifte, dachte er, das Kleinkind könnte herunterfallen – also griff er instinktiv zu. Die Mutter sah das anders: Sie warf ihm vor, er habe ihr Kind aus dem Schoß gerissen. Die Polizei nahm ihn fest. Die Anklage lautete: versuchte Entführung, Körperverletzung, Nötigung.
Ohne Kaution kam Patel ins Gefängnis. Dort erlebte er eine Welt voller Gewalt, Hunger und Todesängste. Ohne seine Medikamente, ohne Besuch, ohne Hoffnung. „Ein falscher Griff – und ich sollte für Jahrzehnte ins Gefängnis“, sagte Patel später.
Doch schließlich brachte ihn ein Überwachungs-Video frei. Die Aufnahmen zeigten, dass die Szene weit weniger dramatisch war als behauptet: kein „Tug-of-War“, keine Gewalt. Die Bilder überzeugten das Gericht – die Anklage wurde fallengelassen. Doch der Schaden war längst da.
Patels Ruf war ruiniert. Seine Mieter zahlten nicht mehr. Gemeindemitglieder mieden ihn. Eine Hilfsorganisation, der er jahrelang angehörte, warf ihn aus dem Vorstand. Seine Familie wurde auf der Straße angesprochen. Und das, obwohl er nicht verurteilt wurde – nur beschuldigt.
Sein Fazit: „In diesem Land gilt offenbar nicht mehr: ‘Unschuldig bis zum Beweis der Schuld’. Ein Vorwurf reicht, um dein Leben zu zerstören.“
Die Frage bleibt: Wie viele Menschen sitzen wegen vorschneller Urteile zu Unrecht im Gefängnis – ohne Kamera, ohne Beweise, ohne Stimme?
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