Finanzanalyse der Bilanz 2023
1. Eigenkapitalquote: 0 %
Die Gesellschaft weist zum 31.12.2023 ein Eigenkapital von 0 € aus – wie bereits im Vorjahr. Dies ist ein gravierendes Alarmsignal aus finanzwirtschaftlicher Sicht. Unternehmen ohne Eigenkapital gelten als bilanziell überschuldet. Solch ein Zustand ist auf Dauer nicht tragfähig, da er keinerlei Puffer für Verluste bietet.
2. Fehlbetrag: drastischer Anstieg
Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag ist von 223.533,32 € auf 380.886,18 € gestiegen – ein Anstieg um ca. 70 %. Dieser wachsende Fehlbetrag deutet auf ein operativ defizitäres Geschäft hin, bei dem Verluste offenbar nicht gedeckt werden können und sich Jahr für Jahr aufsummieren.
3. Aktiva-Analyse
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Anlagevermögen: Leichter Rückgang von 1,03 Mio. € auf 972.444 €. Dies könnte z. B. auf Abschreibungen oder Veräußerungen hindeuten.
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Umlaufvermögen: Starker Rückgang von 140.449 € auf 39.171 € (rund –72 %). Dies spricht für eine abnehmende Liquidität und geringere kurzfristige Mittelreserven.
4. Passiva-Analyse
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Verbindlichkeiten: Bleiben nahezu konstant bei rund 1,39 Mio. €, davon 1,35 Mio. € langfristig. Diese hohe Fremdkapitallast ist angesichts des fehlenden Eigenkapitals äußerst kritisch zu sehen.
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Die kurzfristigen Verbindlichkeiten bewegen sich bei etwa 40.000 € – relativ gering, was kurzfristig die Liquiditätslage etwas entlastet, ändert aber nichts am strukturellen Risiko.
Kritische Bewertung
Die Bilanz offenbart massive strukturelle Schwächen:
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Keine Kapitaldecke: Ohne Eigenkapital ist die GmbH vollständig fremdfinanziert. Das Risiko für Gläubiger ist hoch, da keine Substanz zur Verlustdeckung vorhanden ist.
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Wachsende Verluste: Die stetige Zunahme des Fehlbetrags lässt vermuten, dass das Geschäftsmodell nicht profitabel arbeitet oder Restrukturierungsmaßnahmen fehlen.
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Finanzielle Abhängigkeit: Die langfristigen Verbindlichkeiten sind hoch und erfordern regelmäßige Zins- und ggf. Tilgungsleistungen – was ohne positive Cashflows zur Belastung wird.
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Kaum Liquidität: Das stark gesunkene Umlaufvermögen könnte auf Liquiditätsprobleme hinweisen, etwa Schwierigkeiten bei der Begleichung kurzfristiger Verpflichtungen.
🟢 Positiv zu werten:
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Das Anlagevermögen ist stabil, was auf substanzielle, eventuell strategische Investitionen hindeutet.
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Die langfristige Ausgestaltung der Verbindlichkeiten bietet eine gewisse Planungssicherheit (z. B. Tilgung nicht sofort erforderlich).
Fazit
Die DNI Deutsche Nachhaltigkeits-Investment GmbH befindet sich bilanziell in einer äußerst kritischen Lage. Der Verlustvortrag wächst, Eigenkapital fehlt völlig, und die Gesellschaft ist nahezu vollständig fremdfinanziert. Ohne schnelle und nachhaltige Verbesserung der Ertragslage oder eine Kapitalzufuhr droht langfristig die Insolvenz. Die Bilanz zeigt dringenden Handlungsbedarf – sowohl strategisch als auch finanztechnisch.
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