Anders als die US FED senkt die EZB den Leitzins auf 2,75%, ein 1/4 Prozentpunkt also.
Aufgabe der EZB und die Bedeutung des Leitzinses
Die Europäische Zentralbank (EZB) – Hüterin der Preisstabilität
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die oberste Währungsbehörde der Eurozone, also der Länder, die den Euro als gemeinsame Währung nutzen. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die Preisstabilität zu gewährleisten, was bedeutet, dass die Inflation – also der allgemeine Anstieg der Preise – in einem stabilen Rahmen gehalten werden soll. Die EZB strebt eine Inflationsrate von rund 2 % an, da eine zu hohe Inflation die Kaufkraft der Verbraucher senkt, während eine zu niedrige Inflation oder gar Deflation die Wirtschaft bremsen kann.
Zu ihren weiteren Aufgaben gehören:
- Steuerung der Geldpolitik in der Eurozone
- Regulierung der Geldmenge im Umlauf
- Überwachung von Banken und des Finanzsystems
- Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der EU
Der Leitzins – das wichtigste Steuerungsinstrument der EZB
Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld leihen können. Er beeinflusst direkt die Kosten für Kredite und die Zinsen für Spareinlagen und ist somit eines der zentralen Werkzeuge der Geldpolitik.
Die EZB setzt verschiedene Leitzinsen fest, darunter:
- Hauptrefinanzierungssatz: Der Zinssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld von der EZB leihen.
- Einlagenzins: Der Zinssatz, den Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken.
- Spitzenrefinanzierungssatz: Der Zinssatz für kurzfristige Notkredite der Banken bei der EZB.
Wie beeinflusst der Leitzins die Wirtschaft?
- Sinkender Leitzins
→ Kredite werden billiger, Unternehmen investieren mehr, Verbraucher nehmen mehr Kredite auf, die Wirtschaft wächst – aber die Inflation kann steigen. - Steigender Leitzins
→ Kredite werden teurer, das Sparen wird attraktiver, die Nachfrage sinkt, das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich – aber die Inflation wird gedämpft.
Durch die gezielte Steuerung des Leitzinses versucht die EZB, das richtige Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu finden.
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