1. Überblick: Immobilienträger mit struktureller Kapitalunterdeckung
Die Exporo Hürth GmbH ist offenbar eine projektbezogene Immobiliengesellschaft, die eine Immobilie in Hürth bilanziert. Trotz eines Sachanlagevermögens von über 11,3 Mio. € ist die Gesellschaft bilanztechnisch überschuldet, da das Eigenkapital vollständig aufgebraucht ist und ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 759.996 € besteht. Dennoch wurde keine Insolvenz festgestellt, da laut Geschäftsführung eine insolvenzrechtliche Überschuldungsbilanz formale Zahlungsfähigkeit bestätigt.
2. Vermögenslage: Hohe Sachwerte – aber kaum Eigenmittel
Aktiva (12,27 Mio. € Gesamtvermögen)
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Sachanlagen: 11,3 Mio. € (Vorjahr: 11,44 Mio. €) – dies dürfte das zentrale Projektobjekt sein (vermutlich ein Gebäude oder Grundstück), das nahezu unverändert im Bestand ist
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Umlaufvermögen: 211.040 €, vor allem liquide Mittel (162.573 €) – ausreichende Liquidität für kurzfristige Betriebskosten
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Forderungen: geringfügig, keine Forderungen gegenüber Gesellschaftern
👉 Bewertung: Das Unternehmen verfügt über werthaltige Vermögensgegenstände, ist aber finanziell schwach aufgestellt.
3. Kapitalstruktur: Keine Eigenmittel, langfristig verschuldet
Passiva (12,27 Mio. €)
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Eigenkapital: 0 €
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Kapitalverlust vollständig eingetreten (Verlustvortrag + Jahresfehlbetrag = Fehlbetrag)
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Verbindlichkeiten: 12,26 Mio. €
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Davon 11,93 Mio. € mit Laufzeit >5 Jahre – typische Struktur bei Projektfinanzierung über Anleihen oder Nachrangdarlehen
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Schuldverschreibungen mit Nachrangigkeit und Durchsetzungssperre: Diese dürfen vor einer Insolvenz nicht eingeklagt werden
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Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: gering (4.331 €)
👉 Bewertung: Die Kapitalstruktur ist hoch fremdfinanziert, jedoch stabil im Hinblick auf die Laufzeitstruktur – d.h., kurzfristige Liquiditätsengpässe sind unwahrscheinlich, Insolvenzrisiken bestehen dennoch bei Wertverlust der Immobilie.
4. Ertragslage: Minimaler Verlust – keine operative Tätigkeit
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Jahresfehlbetrag 2023: nur 449,88 € – im Vergleich zu Vorjahren marginal
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Keine operativen Einnahmen oder Aufwendungen erkennbar, keine Mitarbeiter, keine Geschäftsführervergütung
👉 Bewertung: Das Unternehmen wird verwaltet, nicht aktiv betrieben. Es handelt sich um eine ruhende Zweckgesellschaft, deren wirtschaftlicher Erfolg vom Immobilienprojekt abhängt.
5. Einschätzung aus Anlegersicht
Stärken:
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Stabile Sachwertbasis (über 90 % des Vermögens in Immobilien)
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Langfristige Finanzierungsstruktur, keine akuten Rückzahlungsverpflichtungen
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Klar definierter Projektcharakter: Abschlussprojekt, keine offenen Risiken aus laufendem Geschäft
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Keine operative Kostenbelastung (keine Mitarbeiter, keine Gehälter)
Schwächen / Risiken:
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Vollständige Kapitalverlustsituation – faktische Überschuldung
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Finanzierung über nachrangige Schuldverschreibungen: Im Falle eines Projektmisserfolgs hohes Ausfallrisiko für Anleger
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Abhängigkeit vom Immobilienwert – Abschreibungen würden Zahlungsfähigkeit gefährden
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Keine Hinweise auf laufende Einnahmen oder Projektfortschritte
6. Fazit:
Die Exporo Hürth GmbH ist eine Immobilienprojektgesellschaft in der finalen Haltephase. Die Gesellschaft ist formal zahlungsfähig, aber bilanziell überschuldet. Das Anlagevermögen sichert derzeit noch die Fremdmittel, allerdings ist der wirtschaftliche Erfolg vollständig abhängig vom Verwertungserfolg des Objekts in Hürth.
Für Anleger in die nachrangigen Schuldverschreibungen bedeutet dies:
👉 Hohe Risiken bei begrenzter Transparenz, aber im Idealfall Rückfluss bei erfolgreichem Projektabschluss.
Die Aussage der Geschäftsführung, wonach eine Insolvenz nicht vorliegt, ist rein formal, basiert jedoch auf der Annahme stabiler Immobilienwerte. Ein Rückgang dieser würde möglicherweise unmittelbar zu tatsächlicher Überschuldung führen.
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