Das Europäische Parlament hat ein neues Gesetzespaket verabschiedet, das die Mitgliedstaaten verpflichtet, stärker gegen Lebensmittelverschwendung und Textilabfälle vorzugehen. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, die Umweltbelastung zu senken und nachhaltigeres Wirtschaften in Europa durchzusetzen.
Verbindliche Vorgaben für Lebensmittel
Kernpunkt ist die Verringerung von Lebensmittelabfällen. Bis zum Jahr 2030 sollen die EU-Länder sicherstellen, dass in privaten Haushalten und in der Gastronomie mindestens 30 Prozent weniger Nahrungsmittel weggeworfen werden als heute. Auch der Handel und die Lebensmittelverarbeitung stehen im Fokus, da dort große Mengen an vermeidbarem Abfall entstehen.
Die EU reagiert damit auf alarmierende Zahlen: Schätzungen zufolge landen jährlich mehr als 50 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – während gleichzeitig viele Menschen in Europa von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.
Neue Pflichten für die Textilbranche
Neben Lebensmitteln nimmt das Gesetz auch die Textilindustrie ins Visier. Hersteller werden künftig verpflichtet, sich stärker an der Sammlung, Sortierung und am Recycling von Alttextilien zu beteiligen. Damit sollen weniger Kleidungsstücke auf Deponien oder in der Verbrennung landen. Stattdessen sollen Kreisläufe entstehen, in denen gebrauchte Textilien wiederverwertet oder als Rohstoffe genutzt werden.
Umsetzung durch die Mitgliedstaaten
Die EU-Länder sind dafür verantwortlich, die Vorgaben in nationales Recht zu übertragen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Dazu können Aufklärungskampagnen, steuerliche Anreize oder strengere Vorschriften für Unternehmen gehören. Gleichzeitig müssen die Staaten sicherstellen, dass Fortschritte regelmäßig gemessen und der EU-Kommission gemeldet werden.
Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit
Mit den neuen Regeln will die EU nicht nur Abfallmengen reduzieren, sondern auch Ressourcen wie Wasser, Energie und landwirtschaftliche Flächen effizienter nutzen. Denn sowohl die Lebensmittelproduktion als auch die Textilherstellung zählen zu den Branchen mit besonders hohem Umwelt- und Energieverbrauch.
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