Die EU-Kommission hat angekündigt, die neuesten deutschen Änderungsvorschläge zum Verbrenner-Aus „sorgfältig zu prüfen“.
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Kommissionssprecherin Anna-Kaisa Itkonen dabei tief ein- und ausatmet – denn aus Deutschland kommt ja gern alles, außer einfach.
Deutschland: „Wir hätten da nochmal eine Idee…“
Der Koalitionsausschuss von Union und SPD hat sich nach einer nächtlichen Debatte – vermutlich irgendwo zwischen Mitternachtssnack und Nervenzusammenbruch – darauf geeinigt, dass man das Verbrenner-Aus irgendwie doch nicht so ganz ausfallen lassen will.
Kanzler Friedrich Merz will nun einen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schreiben.
Offenbar hat man im Kanzleramt festgestellt, dass man komplizierte Negativentscheidungen am besten klassisch löst:
Mit Papier, Kugelschreiber und der Hoffnung, dass Brüssel sich nicht wieder hinter Paragrafen versteckt.
„Mehr Technologieoffenheit“ – Deutsch für: Wir wollen unsere Motoren behalten
Laut der deutschen Position sollen nach 2035 in der EU nicht nur Elektroautos fahren dürfen, sondern auch:
- Plug-in-Hybride
- Range-Extender-Konstruktionen (also E-Autos mit Hilfsverbrenner, quasi der Verbrennungsmotor im Zeugenschutzprogramm)
- „hocheffiziente Verbrenner“ – ein Begriff, der offenbar bedeutet: Verbrenner, aber so gut poliert, dass man sie nicht mehr als Verbrenner erkennt.
Vizeregierungssprecher Steffen Meyer erklärte, man wolle „mehr Technologieoffenheit“.
EU-Übersetzung: Deutschland möchte bitte alles behalten, was Krach macht.
Brüssel: „Wir hören euch. Leider.“
Die EU-Kommission arbeitet derzeit an neuen CO₂-Flottengrenzwerten, die am 10. Dezember vorgestellt werden sollen.
Aktueller Stand: Ab 2035 dürfen Neuwagen kein CO₂ mehr ausstoßen.
Deutscher Kommentar: „Joa… oder halt doch ein bisschen?“
Kommissionssprecherin Itkonen betonte geduldig, man arbeite „intensiv“ an der Überarbeitung.
Man erhält „viele Rückmeldungen“ – was höflich formuliert ist für:
Es schreiben gerade alle, die noch irgendwo einen Verbrennungsmotor im Schuppen haben.
Fazit
Deutschland schreibt Briefe.
Die EU liest sie.
Und die Autofahrer fragen sich:
„Fährt mein Auto in zehn Jahren noch – oder wird es als historische Kulturschöpfung ins Museum eingetragen?“
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