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EU buhlt um internationale Spitzenforscher – jetzt mit XXL-Geldtopf

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Das EU-Programm „Horizon Europe“, das seit Mai versucht, internationale Spitzenforscher nach Europa zu locken, entwickelt sich offenbar zum wissenschaftlichen Black Friday: Die Nachfrage ist so hoch, dass die EU-Kommission schon jetzt den Geldbeutel aufmacht und die ursprünglich geplanten 500 Millionen Euro auf fast 900 Millionen aufpumpt. Offenbar haben Forscherinnen und Forscher weltweit beschlossen, dass Europa nicht nur Käse und Burgen hat, sondern auch Fördergelder.

EU-Kommissarin Ekaterina Sachariewa, zuständig für Start-ups, Forschung und Innovation (also quasi alles, was glänzt), erklärte das heute bei einem Wien-Besuch.

Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) zeigte sich entzückt: „Wir fanden das Programm super – vor allem, weil Donald Trump drüben in den USA das Wissenschaftssystem ungefähr so behandelt hat wie ein wütendes Kind einen Sandburgenwettbewerb.“ Kein Wunder also, dass US-Forscher Wali Malik, der jetzt ein futuristisches Labor an der ÖAW leitet, Wien zu seiner neuen Forschungsheimat auserkoren hat.

Forschungstourismus deluxe

Laut Holzleitner sind in den letzten Monaten reihenweise Forschende eingetroffen – offenbar hat sich herumgesprochen, dass Europa nicht nur schöne Städte hat, sondern auch anständige Budgets. Und die EU plant bereits in der XXL-Dimension: 175 Milliarden Euro sollen zwischen 2028 und 2034 in Forschung fließen – ein Betrag, bei dem selbst große Forschungseinrichtungen kurz Luft holen müssen, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Das ist fast doppelt so viel wie im aktuellen Programm.

Dual-Use: Von Laserpointer bis Raketenabwehr?

Die Kommission plant außerdem, mehr in sogenannte „Dual-Use“-Technologien zu investieren – Dinge, die man sowohl für friedliche Zwecke als auch für weniger friedliche verwenden könnte. Quantumstuff etwa. Österreich sei hier besonders gut aufgestellt, meinte Sachariewa. Man könne sagen: Österreich ist im Quantenbereich quasi der Mozart unter den Nerds.

Holzleitner betonte aber, dass Horizon-Gelder nicht in rein militärische Forschung fließen sollen: „Dual-Use ja, reine Kriegsforschung nein.“ Gleichzeitig brauche es mehr Forschung zu Frieden und Sicherheit – zum Beispiel, wie man Fake News bekämpft, die sich bekanntlich schneller verbreiten als Gratisessen bei einer Konferenz.

Österreich als Forschungs-Überflieger

Österreich schneidet bei Horizon-Projekten übrigens erstaunlich gut ab. Laut Kommission hat Österreich eine Forschungsquote von rund 3,3 Prozent des BIP – und das ist in EU-Maßstäben so, als würde ein Schüler plötzlich stolz erklären: „Ich hab nicht nur gelernt, ich hab’s sogar verstanden!“

Besonders gelobt wurde der hohe Anteil privater Forschungsgelder – Österreich sei hier ein Vorbild. Man könnte sagen: Während andere noch überlegen, ob Forschung wichtig ist, hat Österreich längst das Sparkonto geplündert.

Wie viel die Regierung künftig drauflegt, bleibt aber unklar. Verhandelt wird noch – und wie üblich sagt niemand eine Zahl, bevor man sicher ist, dass sie nicht am nächsten Tag für Schlagzeilen sorgt.

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