Laut einem der Anklageschrift beigefügten Ermittlungsdokuments informierte der mutmaßliche Attentäter Tyler Robinson unmittelbar nach dem tödlichen Angriff auf den konservativen Aktivisten Charlie Kirk am 10. September 2025 seinen Mitbewohner über seine Tat.
Nach Angaben der Ermittler entdeckte der Mitbewohner eine schriftliche Notiz unter Robinsons Tastatur, in der stand: „Ich hatte die Gelegenheit, Charlie Kirk auszuschalten, und ich werde es tun.“ Die Nachricht wurde offenbar auf Robinsons Veranlassung hin gefunden – dieser hatte seinem Mitbewohner per Textnachricht geschrieben: „Schau unter meiner Tastatur.“
Im weiteren Nachrichtenaustausch, der ebenfalls an die Polizei übergeben wurde, reagierte der Mitbewohner entsetzt: „Du hast das nicht wirklich getan, oder???“ Robinson antwortete: „Doch, das war ich. Es tut mir leid.“
Er erklärte weiter, er habe geplant, seine Waffe – ein Gewehr, das ursprünglich seinem Großvater gehört habe – an einem geheimen Ort („Drop-Point“) abzuholen, sei daran jedoch wegen einer polizeilichen Abriegelung gehindert worden. Die Waffe habe er in einem Busch deponiert, nachdem er dort auch seine Kleidung gewechselt habe.
Robinson schrieb außerdem, er habe sich bereits eine Woche zuvor auf die Tat vorbereitet. Er räumte ein, die Waffe möglicherweise nicht vollständig spurenfrei zurückgelassen zu haben, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass keine direkten Beweise zu seiner Identifikation führen würden.
Ein besonders auffälliges Detail: Robinson erwähnte, dass er zuvor begonnen habe, Botschaften auf Patronen zu gravieren – darunter auch sarkastische oder provokante Sätze, die er selbst als „Meme“ bezeichnete. Er äußerte die Sorge, dass eine dieser Inschriften möglicherweise in Medienberichten auftauchen könnte.
Gegen Ende des Chatverlaufs kündigte Robinson an, sich freiwillig den Behörden stellen zu wollen. „Ich werde mich freiwillig stellen … einer meiner Nachbarn arbeitet beim Sheriff.“ Zudem bat er seinen Mitbewohner eindringlich darum, keine Interviews zu geben, nicht mit Medien zu sprechen und bei eventuellen Polizeibefragungen einen Anwalt zu verlangen.
Robinson beschrieb in weiteren Nachrichten Spannungen mit seinem Vater, der seit Trumps Wiederwahl ein überzeugter Unterstützer der MAGA-Bewegung sei. Er äußerte auch Besorgnis darüber, wie sein Vater auf den Verlust des Gewehrs reagieren würde, das sich im Familienbesitz befand.
Hintergrund:
Charlie Kirk, ein prominenter rechtskonservativer Aktivist und Gründer von Turning Point USA, wurde am 10. September 2025 bei einem öffentlichen Auftritt erschossen. Die Polizei nahm zunächst mehrere Personen fest, bevor Robinson als Hauptverdächtiger identifiziert wurde.
Die gesamte digitale Kommunikation zwischen Robinson und seinem Mitbewohner wurde von den Ermittlern als Beweismittel gesichert und könnte eine zentrale Rolle im bevorstehenden Strafverfahren spielen.
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