Eine neue Veröffentlichung von E-Mails durch US-Abgeordnete hat Licht auf die Kontakte geworfen, die der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein über die Jahre gepflegt hat – darunter mit bekannten Politikern, Wissenschaftlern, Unternehmern und Journalisten. Die Korrespondenzen stammen größtenteils aus der Zeit nach seiner Verurteilung im Jahr 2008 und werfen viele Fragen auf.
Bekannte Namen, heikle Inhalte
Die E-Mails, die nun öffentlich wurden, zeigen unter anderem, dass Epstein auch nach seiner Verurteilung Kontakt zu hochrangigen Persönlichkeiten hatte. In den Mails wurde über Karriere, Reisen, Frauen und persönliche Anliegen gesprochen – teilweise in einem bemerkenswert lockeren Ton, obwohl Epstein zu diesem Zeitpunkt bereits als Sexualstraftäter registriert war.
Einige der genannten Personen:
-
Larry Summers, Ex-Finanzminister und früherer Harvard-Präsident, schrieb Epstein mehrfach und suchte unter anderem Rat zu einer jungen Kollegin, die er als „Mentee“ bezeichnete.
-
Elisa New, Summers’ Ehefrau, schrieb mit Epstein über Literatur – darunter ausgerechnet „Lolita“ von Vladimir Nabokov.
-
Lawrence Krauss, ein bekannter Physiker, suchte bei Epstein Rat, wie er mit Vorwürfen sexueller Belästigung umgehen solle.
-
Steve Bannon, Ex-Berater von Donald Trump, korrespondierte regelmäßig mit Epstein, darunter zu Reiseplänen.
-
Jonathan Farkas, Unternehmer, fragte Epstein, ob eine Frau, mit der er sich traf, „eine Prostituierte“ sei. Epsteins Antwort: „Alkoholikerin, drogenabhängig, notorische Lügnerin – Vorsicht.“
-
Michael Wolff, Journalist, fragte, ob Epstein öffentlich gegen Trump aussagen wolle, „um Sympathien zu gewinnen“.
-
Boris Nikolic, ein Biotech-Investor, prahlte in E-Mails mit Epstein über das Flirten mit einer jungen Frau.
-
Kathryn Ruemmler, damalige Obama-Beraterin, scherzte in einer Mail mit Epstein über Feminismus.
Auch Elon Musk wird erwähnt
In Epsteins Terminkalender tauchte für den 6. Dezember 2014 ein geplanter Besuch von Elon Musk auf seiner Insel auf. Musk selbst bestreitet das und sagte, er habe Epstein nur einmal kurz in dessen New Yorker Haus getroffen.
Brisante Parallelen – Kritik wächst
Besonders brisant: Die E-Mail-Inhalte zeigen, dass viele der bekannten Persönlichkeiten trotz der schweren Vorwürfe weiterhin engen Kontakt mit Epstein hielten – teilweise sogar über persönliche und intime Themen.
Die Veröffentlichungen sorgen in den USA für Empörung und schüren Kritik an einer möglichen Kultur des Wegschauens bei Eliten. Politiker und Opferanwälte fordern nun lückenlose Aufklärung und Transparenz über Epsteins Netzwerke.
Kommentar hinterlassen