Natürlich ist unser Artikel ein Stück weit auch Spekulation, da das Unternehmen unsere Presseanfragen nicht beantwortet. Kein Problem – dann muss das Unternehmen eben auch mit Spekulationen leben. Stimmt die Zahl, die wir aus dem Vertrieb hören, mit „unter 300 verkauften Anlagen“, dann kann das bei 550 Mitarbeitern sicherlich nicht reichen, um die Kosten zu decken. Denn der Wettbewerb draußen ist oft ein Preiskampf. Goldgräberstimmung gibt es in der Solarbranche schon lange nicht mehr.
Natürlich kommt der drastische Stellenabbau von 80 Mitarbeitern nicht, weil man mehr Gewinn machen will, sondern sicherlich auch, weil man die Kosten in den Griff bekommen muss. Ich würde aber einmal behaupten, dass die Entlassung von 80 Mitarbeitern nicht genug sein wird – denn es verbleiben dann ja immer noch mindestens 400 Mitarbeiter im Unternehmen.
Ganz klar ist aber auch: Die Fehler sind nicht in den letzten sechs Monaten gemacht worden, sondern das gesamte EKD-System war aus meiner Sicht fehlerhaft. Stimmt eine uns zugetragene Zahl im hohen vierstelligen Bereich – dass also Gelder zurückgehalten worden sein sollen – dann kommt da schnell eine Summe von mehreren Millionen Euro zusammen.
Irgendwann kommt dann aber auch der Punkt, an dem man sagen muss: Wie kann es weitergehen? Ich bin mir absolut sicher, dass man im Hause EKD auch schon einige Szenarien durchdiskutiert hat – gute und weniger gute.
Bei all den Diskussionen sollte man aber den Menschen nicht vergessen. Den Menschen, der das Unternehmen vielleicht mit aufgebaut hat, Herzblut investiert hat – und jetzt einfach herausgeworfen wird. So etwas macht man nicht, Herr Arnold – schlechter Stil. Man setzt sich mit den betroffenen Mitarbeitern zusammen und findet gemeinsam eine Lösung. Was Sie jetzt haben, ist eine Menge Termine beim Arbeitsgericht. Da darf man gespannt sein, wie das ausgeht. Ich will hier nicht spekulieren, weil ich Ihre Seite der Situation nicht kenne – aber Arbeitsgerichte entscheiden sehr oft im Sinne der Arbeitnehmer.
Man muss aber auch einmal die Frage stellen, ob das Unternehmen EKD Solar überhaupt noch verkaufbar ist am Markt. Muss man möglicherweise nicht einen kompletten Neustart wagen, um zu zeigen, dass man aus alten Fehlern gelernt hat?
Wir werden in den nächsten Wochen sehen, wie es mit dem Unternehmen Energiekonzepte Deutschland GmbH weitergeht – und wie das Arbeitsgericht entscheidet. Einige Mitarbeiter haben sich ja bereits an uns gewandt. Die werden uns sicher weiter berichten.
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