Startseite Allgemeines Eine der meistgesuchten Tigerhändlerinnen der Welt gefasst: Interpol-Fahndung endet in Indien
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Eine der meistgesuchten Tigerhändlerinnen der Welt gefasst: Interpol-Fahndung endet in Indien

jhusemannde (CC0), Pixabay
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Indischen Behörden ist ein bedeutender Schlag gegen den internationalen Schmuggel mit Tigern gelungen: Yangchen Lachungpa, eine der weltweit meistgesuchten Personen im Handel mit Körperteilen von Tigern, wurde nach jahrelanger Fahndung festgenommen. Die Festnahme erfolgte im Zuge einer koordinierten Aktion der Tiger Strike Force des Bundesstaats Madhya Pradesh und des Wildlife Crime Control Bureau, wie das indische Umweltministerium am Freitag mitteilte.

Schlüsselrolle im globalen Schmuggelnetzwerk

Lachungpa wird beschuldigt, eine zentrale Figur im Aufbau und Betrieb internationaler Schmuggelrouten gewesen zu sein. Diese „Trafficking-Korridore“ sollen genutzt worden sein, um Tigerfelle, Knochen und andere Körperteile außer Landes zu bringen – häufig über Nepal, Tibet und Bhutan hinweg und mit Verbindungspunkten in indischen Großstädten wie Delhi.

Die mutmaßliche Täterin stand auf Interpols Most-Wanted-Liste. Bei einer Gerichtsanhörung am Donnerstag wurde ihre Kaution abgelehnt.

Für indische Wildschutzbehörden hat ihre Festnahme enorme Bedeutung:

„Dies ist ein Durchbruch im Kampf gegen die Wilderei“, erklärten Ermittler – auch deshalb, weil Frauen nur sehr selten in derart großen Fällen im illegalen Wildtierhandel auftauchen.

Frühere Festnahme, jahrelanges Untertauchen

Bereits 2017 war Lachungpa verhaftet worden, setzte sich jedoch nach einer Kautionsentscheidung ab und blieb seitdem verschwunden. Ermittler suchten sie über mehrere Jahre.

Ihre Spur führte sie nun zu einer erneuten Festnahme. Hinweise kamen auch aus früheren Aussagen des Mitbeschuldigten Jai Tamang, der 2015 festgenommen wurde. Tamang sagte aus, er habe Lachungpa verbotene Wildtierprodukte übergeben – im Austausch für Unterkunft und Unterstützung.

Nachfrage aus China treibt illegalen Handel an

Tigerteile sind in Teilen Asiens – insbesondere in China – stark nachgefragt, da sie in der traditionellen Medizin Verwendung finden. Dieser Markt sorgt seit Jahren für hohen Druck auf die Raubkatzenpopulationen Südasiens.

Laut International Fund for Animal Welfare wurden:

  • 2024 insgesamt 26 Fälle von dokumentierter Tigerwilderei registriert

  • 2023 waren es 56 Fälle

Die Organisation geht jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, da viele Tiger tot aufgefunden werden, ohne dass Wilderei zweifelsfrei nachweisbar ist.

Symbolträchtiger Erfolg – doch die Gefahr bleibt

Die Festnahme von Yangchen Lachungpa gilt als einer der größten Erfolge im indischen Kampf gegen Wildtierkriminalität der vergangenen Jahre. Dennoch warnen Naturschützer, dass der Schmuggel mit Tigerteilen nach wie vor hochprofitabel sei und kriminelle Netzwerke schnell neue Strukturen schaffen.

Indiens Tigerpopulation hat sich in den vergangenen Jahren zwar erholt, bleibt aber durch Wilderei und Lebensraumverlust stark gefährdet.

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