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Ein Finanzkrimi in mehreren Akten: Signa Prime und die Kunst des Geldversenkens

geralt (CC0), Pixabay
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In der neuesten Folge von „Wie man ein Unternehmen in die Pleite manövriert“, hat Insolvenzverwalter Norbert Abel die ehemalige Führung der Signa Prime scharf ins Visier genommen. Der Anlass? Eine Reihe von Transaktionen rund um den Kauf der britischen Warenhauskette Selfridges, die so komplex waren, dass selbst ein erfahrenes Labyrinth-Kaninchen kapitulieren würde.

„Die Kasse ist leer, aber lasst uns trotzdem shoppen gehen!“

Laut einem pikanten Anwaltsschreiben sprang die Signa Prime 2021 und 2022 heldenhaft in Verträge der Signa Holding – obwohl letztere anscheinend finanziell so fit war wie ein Marathonläufer nach drei Nächten durchzechter Buchhaltungs-Meetings. Ergebnis? Die Prime durfte sich nicht nur die Selfridges-Trophy-Immobilien in London und Manchester ans Bein binden, sondern auch noch großzügig als Bank der Holding einspringen.

463 Millionen Euro: Wenn Kredite zu Weihnachtsgeschenken werden

Zur Finanzierung gab die Prime der Signa Holding ein kleines „Darlehen“ über schlappe 463 Millionen Euro. Das Problem? Die Rückzahlung wäre Ende 2022 fällig gewesen – nur leider war die Holding zu diesem Zeitpunkt so „materiell insolvent“, dass sie wahrscheinlich nicht mal eine Kaffeekasse füllen konnte.

„Verschachtelte Transaktionen“ oder der Picasso unter den Finanzdeals

Um das Ganze noch bunter zu machen, beschloss man eine Kapitalerhöhung für die Prime, wohl wissend, dass das frische Geld sowieso zurück zur Holding fließen würde. Und als wäre das nicht genug Chaos, kauften sie Ende 2022 zwei Finanzierungsgesellschaften der Holding in einer Transaktion, die laut Abel an Komplexität nur noch von der Handlung von „Inception“ übertroffen wird. Ziel dieser Aktion? Ein „Clean-up“ der Jahresbilanz der Holding. Operativer Nutzen für die Prime? Null. Betrieblicher Mehrwert? Minus null.

„Keiner hätte das Zeug gekauft!“

Abels Urteil ist vernichtend: Kein vernünftiger Mensch hätte für diese Gesellschaften auch nur einen einzigen Cent bezahlt. Es sei offensichtlich, dass der Vorstand nicht einmal die Mühe gemacht habe, die Folgen dieser Transaktionen zu verstehen. Stattdessen sei die Prime wie eine Sprungschanze für die finanziellen Abenteuer der Holding missbraucht worden – mit dem Resultat, dass sie unsanft in der Insolvenz landete.

Fazit: Ein Lehrstück in Finanz-Murks

Die Geschichte von Signa Prime und der Selfridges-Übernahme liest sich wie ein Wirtschaftskrimi, nur ohne Helden. Bleibt zu hoffen, dass zukünftige Unternehmenslenker zumindest einen Taschenrechner und ein bisschen gesundes Urteilsvermögen zur Hand nehmen – und die Prime ihren Platz als Paradebeispiel für „wie man es nicht macht“ behält.

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