Ein ehemaliger langjähriger FBI-Mitarbeiter zieht gegen seine Behörde und das US-Justizministerium vor Gericht, weil er – laut Klage – gefeuert wurde, nachdem er in seinem Büro eine Progress-Pride-Flagge aufgehängt hatte. Eine Fahne, wohlgemerkt, die ihm das FBI selbst einmal geschenkt hatte.
Ja, wirklich – willkommen im Jahr 2025.
David Maltinsky, seit 2009 beim FBI, hatte das bunte Stück Stoff jahrelang mit Wissen und Segen seiner Vorgesetzten in seinem Büro hängen. Doch laut Klage sah der neue FBI-Direktor Kash Patel das offenbar anders und warf Maltinsky im Oktober heraus – offiziell wegen „politischer Symbolik am Arbeitsplatz“.
Kurzfassung: Erst verschenkt das FBI eine Pride-Fahne, dann feuert es jemanden, weil er sie benutzt.
Effizienz sieht anders aus.
„Ich wurde nicht wegen wer ich bin gefeuert, sondern wegen was ich bin“
Maltinsky sagt:
„Ich glaube, ich wurde nicht wegen meiner Leistungen gefeuert – sondern weil ich ein stolzer schwuler Mann bin.“
Das Ganze passiert in einer Phase, in der die Trump-Regierung sichtbar bemüht ist, Diversität, Gleichstellung und Inklusion im Staatsdienst zurück auf den Dachboden zu verbannen – vorzugsweise unter eine schwere Kiste „früher war alles besser“.
Sein Anwalt, Christopher Mattei, formuliert es weniger diplomatisch:
„Es ist offensichtlich, dass David aus politischen Gründen ins Visier genommen wird.“
Und ja, man kann es schwer anders interpretieren, wenn dieselbe Fahne, die 2021 noch fröhlich vor dem FBI-Gebäude in Los Angeles wehte, plötzlich ein Kündigungsgrund sein soll.
13 von 16 Wochen an der Akademie – dann Schluss
Besonders bitter: Maltinsky war gerade auf dem Weg zum FBI-Agenten.
13 von 16 Wochen an der renommierten Quantico-Akademie hatte er bereits absolviert.
Davor hatte er jahrelang Korruptions- und Cybercrime-Ermittlungen unterstützt, Auszeichnungen erhalten – insbesondere für seine Arbeit zu Diversität und Inklusion.
Genau das, wovon die Regierung offiziell weniger sehen will.
Die Klage wirft Patel nun vor, Maltinsky in seinen verfassungsmäßigen Rechten verletzt zu haben:
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Erste Amendment: freie Meinungsäußerung
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Fünfte Amendment: Gleichbehandlung
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plus Retaliation und Diskriminierung, was Juristenfreundlich so viel heißt wie:
„Das war politisch, nicht beruflich.“
Das FBI reagiert… gar nicht
Auf eine Presseanfrage reagierte das FBI bislang nicht.
Vielleicht sucht man noch im Keller, ob irgendwo eine offizielle Dienstanweisung zur Flaggenkunde existiert.
(Wenig wahrscheinlich.)
Worum geht es Maltinsky? Geld? Rache? Nein – er will zurück
Durch seinen Anwalt stellt er klar:
Er möchte nicht klagen, um reich zu werden oder Schlagzeilen zu produzieren,
er will einfach nur seinen Job zurück.
Die Ironie:
Dass ein Mann jahrelang im Bereich Korruption arbeitete, aber letztlich an einem simplen Stück Stoff scheitert, das er nicht einmal selbst mitgebracht hat, sondern das seine Behörde als Deko verteilt hat.
Amerika 2025 – Komplexität macht uns stark.
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