In Belgien sind erneut unbekannte Drohnen über dem Militärflugplatz Kleine-Brogel gesichtet worden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurde das Flugobjekt in der Nacht auf Sonntag über dem Gelände beobachtet – bereits wenige Tage zuvor hatte es dort einen ähnlichen Vorfall gegeben.
Verteidigungsminister Theo Francken bestätigte, dass die Armee einen elektronischen Störsender eingesetzt habe, um die Drohne außer Gefecht zu setzen. Der Versuch sei jedoch erfolglos geblieben. Im Anschluss hätten Hubschrauber und Polizeifahrzeuge die Verfolgung aufgenommen, die Drohnen aber nach mehreren Kilometern aus den Augen verloren.
Die Militärbasis Kleine-Brogel im Nordosten Belgiens ist ein wichtiger Standort der NATO und wird gemeinsam mit den Vereinigten Staaten genutzt. Nach unbestätigten Berichten sollen sich dort amerikanische Atomwaffen befinden – was den Vorfällen zusätzliche Brisanz verleiht. Offizielle Angaben zu den Sicherheitsmaßnahmen oder den genauen Abläufen machte das Ministerium nicht.
Parallel wurde auch über dem Flughafen Antwerpen am Samstagabend eine Drohne gesichtet, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Polizeikreise berichtete. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen besteht, ist derzeit unklar.
Die belgischen Sicherheitsbehörden stehen seit Monaten unter Druck, da es zunehmend Drohnensichtungen über sensiblen Einrichtungen gibt. Die Regierung prüft laut Medienberichten nun, ob der Einsatz von militärischen Abwehrsystemen ausgeweitet werden soll.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, man nehme die Vorfälle „äußerst ernst“. Die Ermittlungen zur Herkunft und Steuerung der Drohnen laufen in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und NATO-Sicherheitsdiensten. Bislang gibt es keine Hinweise auf einen konkreten Spionageversuch, doch die Behörden schließen einen nachrichtendienstlichen Hintergrund nicht aus.
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