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„Diese Aktie kaufe ich für meine Oma“ – WhatsApp-Betrug mit Finfluencer-Fakes bringt Anleger zum Weinen (und Verlieren)

arivera (CC0), Pixabay
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Es war nur eine Frage der Zeit, bis Social Media vom Catwalk zur Cash-Cow wird: Auf TikTok tanzen noch die Teenies, auf WhatsApp tanzen jetzt die Fake-Finfluencer den Anlegern das Geld aus der Tasche.

Aktuell besonders im Trend: Der „Ich bin der echte Michael C. Jakob und du kannst reich werden, wenn du mir sofort 20.000 Euro überweist“-Scam. Nur schade, dass der echte Michael C. Jakob nichts davon weiß. Und noch trauriger: Dass Christine aus München nun statt einer Eigentumswohnung für die Enkel ein besonders teures Lehrgeld bezahlt hat.

So funktioniert die Masche:

  1. Ein gefälschtes Video zeigt Finfluencer Jakob mit professionellem Grinsen: „Diese Aktie ist meine Geheimwaffe – exklusiv in meiner WhatsApp-Gruppe.“

  2. In dieser Gruppe wird dann zuerst Vertrauen aufgebaut – mit Aktien wie Apple, Microsoft oder der legendären „Krauter AG“.

  3. Kurz darauf folgt die wahre Investmentoffenbarung: ein windiger Smallcap namens Pluto Tech International AG Luxembourg Belize Branch.

  4. Der Kurs steigt, die Hoffnung auch. Dann fällt beides. Nur das Konto bleibt unten.

Finanzexperten raten: Wenn ein Deepfake weint, soll man nicht investieren.

Denn was aussieht wie eine vertrauenswürdige Anlagechance, ist oft nur ein perfekt gephotoshopptes Paralleluniversum. Die Täter sind clever, technisch versiert – und offenbar gelangweilte Hobby-KI-Künstler mit krimineller Energie und zu viel Zeit im Darknet.

„Wir haben mit diesem Unsinn nichts zu tun“, betont der echte Michael C. Jakob. Er sei Finanzanalyst, kein WhatsApp-Heilsbringer. Seine Reaktion: Anzeige, Klage und eine öffentliche Präventionskampagne – Motto: „Nicht jede WhatsApp-Nachricht ist ein Einstieg ins Vermögen, manche ist der Expresslift in die Armut.“

Besonders clever:

Einige Opfer glauben sogar nach dem Verlust noch an die Echtheit. Warum? „Er hat so nett geschrieben. Und GIFs geschickt. Von Aktien-Bullen.“
Experten sprechen hier von emotionalem Frontrunning. Juristisch nennt man es: Betrug.

Was man tun kann:

  • Kein Geld überweisen, nur weil jemand auf Instagram aussieht wie ein McKinsey-Berater.

  • Niemals WhatsApp-Gruppen beitreten, in denen mehr Emojis als Bilanzen geteilt werden.

  • Bei Angeboten mit 30 % Rendite in 3 Wochen: lieber 3 Schritte zurück.

Fazit:
Das Finanzsystem hat viele Risiken. Der größte ist derzeit: WhatsApp. Wer Geld an Fremde mit Deepfake-Lächeln überweist, kann auch gleich ein Sparbuch im Bermuda-Dreieck eröffnen. Nur mit weniger Aussicht auf Rückkehr.

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