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Die ersten Trillionäre der Welt stehen vor der Tür

josephvm (CC0), Pixabay
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Die Ära der Milliardäre könnte bald von einer neuen Superelite abgelöst werden: Die ersten Trillionäre sind auf dem Weg. Laut dem neuesten Ungleichheitsbericht von Oxfam, der am Sonntag veröffentlicht wurde, werden voraussichtlich fünf Menschen innerhalb des nächsten Jahrzehnts ein Vermögen von mindestens 1 Billion Dollar anhäufen – falls sich die aktuellen Trends fortsetzen.

Wer wird der erste Trillionär?

Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX und derzeit mit einem geschätzten Vermögen von über 430 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt, dürfte als Erster die magische Grenze überschreiten – und das bereits in weniger als fünf Jahren. Ihm werden bald Amazon-Gründer Jeff Bezos, Oracle-Gründer Larry Ellison, Meta-CEO Mark Zuckerberg sowie Bernard Arnault und seine Familie (LVMH) folgen.

Der Bericht basiert auf Daten von Forbes und wurde gezielt vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht, einem jährlichen Treffen der wirtschaftlichen und politischen Elite. Zudem fällt seine Veröffentlichung auf den Tag vor der Amtseinführung des Milliardärs Donald Trump als US-Präsident.

Ein Jahr des Reichtums – für einige wenige

Das Jahr 2024 war extrem lukrativ für die Superreichen. Laut Oxfam wuchs ihr Gesamtvermögen schneller als je zuvor:

  • Die Zahl der Milliardäre stieg um über 200 auf insgesamt 2.770 Personen.
  • Ihr Vermögen wuchs um 2,1 Billionen Dollardrei Mal schneller als im Vorjahr.
  • Das Gesamtvermögen der Milliardärsklasse beträgt nun 15 Billionen Dollar.
  • Allein in den USA (mit 816 Milliardären) wuchs das Vermögen dieser Gruppe um 1,4 Billionen Dollar.

Zum Vergleich: Falls einer der 10 reichsten Männer der Welt 99 % seines Vermögens verlieren würde, wäre er immer noch Milliardär.

Gleichzeitig ist die Zahl der Menschen in Armut laut Weltbank-Daten seit 1990 nahezu unverändert geblieben – ein klares Zeichen für die wachsende wirtschaftliche Ungleichheit.

Der Aufstieg der Erben: Reichtum ohne Leistung?

Der diesjährige Oxfam-Bericht trägt den Titel „Takers, not Makers“ (Nehmer, nicht Macher) und hebt hervor, dass mehr als ein Drittel des Reichtums der Milliardäre auf Erbschaften zurückzuführen ist.

  • Im Jahr 2023 gab es erstmals mehr Erben unter den Milliardären als Unternehmer.
  • Alle 17 Milliardäre unter 30 verdanken ihr Vermögen ausschließlich ihrem familiären Erbe.
  • Zwei Drittel der Länder weltweit erheben keine Erbschaftssteuer auf direkte Nachkommen.

In den USA wurde die Erbschaftssteuer durch Steuerkürzungen und rechtliche Schlupflöcher drastisch ausgehöhlt. Rebecca Riddell, Senior Policy Lead bei Oxfam America, warnt:

„Wenn wir nichts unternehmen, erleben wir die größte Übertragung von Wohlstand in der Geschichte der Menschheit – unverdient und kaum besteuert.“

Oxfam fordert daher, dass Regierungen Reiche und Konzerne stärker besteuern, um soziale Ungleichheit zu bekämpfen.

Milliardäre und ihr Einfluss auf die Politik

Die Superreichen beeinflussen nicht nur die Wirtschaft, sondern zunehmend auch die Politik. Besonders besorgniserregend sei laut Oxfam der wachsende Einfluss von Milliardären auf die Regierung von Donald Trump.

Seine neue Administration ist eine der reichsten in der Geschichte der USA, mit mindestens einem Dutzend Regierungsmitgliedern, die selbst oder mit ihren Ehepartnern über eine Milliarde Dollar verfügen.

Ein herausragendes Beispiel ist Elon Musk, der über 260 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf investierte und nun eine Schlüsselrolle als Berater im „Department of Government Efficiency“ einnimmt.

„Musk und sein enormer Einfluss auf Politik und Gesetzgebung sind symptomatisch für die unkontrollierte Macht der Milliardäre, die heute unser Wirtschaftssystem bestimmen“, so Riddell.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden warnte in seiner Abschiedsrede vor einer zunehmenden „Oligarchie der Superreichen“:

„Eine winzige Elite aus extrem wohlhabenden und mächtigen Menschen gefährdet unsere gesamte Demokratie, unsere Grundrechte und die Chancen auf sozialen Aufstieg.“

Fazit: Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst

Die bevorstehende Ära der Trillionäre ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Während ein kleiner Kreis von Superreichen in beispiellose Höhen aufsteigt, bleibt die Armut weltweit unverändert hoch.

Die Frage ist nun: Werden Regierungen eingreifen, um diese extreme Ungleichheit einzudämmen – oder bleibt die Macht der Milliardäre unangefochten?

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