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Diddy-Prozess: Warum die Swinger-Szene empört ist

2541163 (CC0), Pixabay
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Im laufenden Strafprozess gegen Musikmogul Sean „Diddy“ Combs geht es um schwerwiegende Vorwürfe wie Menschenhandel, Prostitution und sexuelle Ausbeutung. Besonders brisant: Diddys Anwalt verteidigte seinen Mandanten mit dem Argument, es handle sich bei seinen sexuellen Aktivitäten lediglich um einvernehmliches „Swingen“. Doch diese Darstellung sorgt in der echten Swinger-Szene für Empörung.

Was behauptet Diddys Verteidigung?

Diddys Anwalt bezeichnete das, was zwischen seinem Mandanten und dessen Ex-Partnerin Cassie geschehen sei, als Teil eines „swingerähnlichen Lebensstils“. Die Beziehung zwischen Diddy und Cassie nannte er eine „moderne Liebesgeschichte“. Die Vorwürfe, so der Anwalt, seien eine Fehlinterpretation einvernehmlicher Praktiken.

Was sagen echte Swinger dazu?

Vertreter*innen der Swinger- und Non-Monogamie-Community weisen diese Verteidigung scharf zurück:

  • Swingen basiert auf freiwilliger, informierter und jederzeit widerrufbarer Zustimmung – sogenannte „enthusiastische Zustimmung“.

  • Drogen und Machtmissbrauch haben in der Szene keinen Platz, sagen Community-Vertreter wie Brett Chamberlin von der Organisation OPEN.

  • Die Darstellung Diddys schade dem Ruf von Menschen, die offen, ehrlich und verantwortungsvoll mit nicht-monogamen Beziehungen umgehen.

Was ist überhaupt Swingen?

Swinging ist eine Form der einvernehmlichen, nicht-exklusiven Sexualität, bei der Paare oder Einzelpersonen mit anderen sexuelle Kontakte eingehen – aber immer auf Grundlage klarer Regeln, Gespräche und beiderseitigem Einverständnis.

  • Laut Schätzungen haben etwa 15 % der US-amerikanischen Ehepaare schon einmal Swinging ausprobiert.

  • Die Community legt viel Wert auf Kommunikation, Gesundheitsschutz und Sicherheit – gerade bei Events.

Warum ist die Kritik an Diddys Verteidigung so deutlich?

Diddys Ex-Partnerin Cassie schilderte unter Eid „Freak-Off-Partys“, bei denen sie zu sexuellen Handlungen gedrängt worden sei – unter dem Einfluss von Drogen, über Zeiträume von bis zu 72 Stunden. Diese Szenen stehen im direkten Widerspruch zu allem, wofür ethische Non-Monogamie steht.

Kiley George, eine auf nicht-monogame Beziehungen spezialisierte Sexualtherapeutin, bringt es auf den Punkt:

„Es ist verantwortungslos und schädlich, sich auf die Swinger-Szene zu berufen, um übergriffiges Verhalten zu rechtfertigen.“

Fazit: Swingen ist kein Freifahrtschein

Die Nutzung des Begriffs „Swinging“ als juristische Verteidigung in einem Missbrauchsprozess verkennt komplett, was ethische Non-Monogamie eigentlich bedeutet: Einvernehmlichkeit, Respekt und Kommunikation – nicht Machtmissbrauch und Zwang.

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