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Deutschland prüft mögliche russische Einflussnahme bei Gewalttaten – aber mit Zurückhaltung

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Die deutschen Sicherheitsbehörden untersuchen derzeit, ob hinter mehreren Angriffen in deutschen Städten im vergangenen Jahr gezielte ausländische Einflussnahme steckt. Besonders im Fokus steht dabei ein tödlicher Messerangriff in Mannheim im Mai 2024. Hinweise auf mögliche Verbindungen nach Russland werden dabei mit Vorsicht behandelt.

Ein Bericht des ZDF hat neue Diskussionen ausgelöst: Demnach gab es wenige Tage vor dem Angriff auffällige Google-Suchanfragen aus Russland, unter anderem zu Begriffen wie „Terroranschlag Mannheim“ oder „Michael Stürzenberger erstochen“. Ziel des Angriffs war der islamkritische Aktivist Michael Stürzenberger, ein Polizist wurde tödlich verletzt.

Ein Analyst für digitale Spuren, Steven Broschart, bezeichnete die Suchanfragen gegenüber dem ZDF-Format Terra X History als „höchst ungewöhnlich“ – ein Zufall sei eher unwahrscheinlich. Zudem gab es dem Bericht zufolge russische Suchanfragen nach Webcams auf dem Mannheimer Marktplatz, wo der Angriff stattfand.

Offizielle Zurückhaltung bei Bewertung russischer Spur

Obwohl die Informationen ernst genommen werden, äußern sich deutsche Behörden bislang zurückhaltend. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte lediglich, man prüfe „mögliche Hinweise auf gezielte Einflussnahme aus dem Ausland“, sehe bislang aber „keine klaren Belege“.

Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) äußerte Skepsis: Die Auswertung von Google-Trends-Daten sei „für die vorgestellten Analyse- und Bewertungsmethoden ungeeignet“, so ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ergebnisse basierten auf zu kleinen Datenmengen, außerdem würden VPNs – mit denen sich Nutzerstandorte verschleiern lassen – nicht ausreichend berücksichtigt.

Ehemaliger Geheimdienstler warnt vor Naivität

Gerhard Conrad, früher selbst beim BND tätig, warnte jedoch davor, die Hinweise zu ignorieren. Es wäre „naiv“, nicht weiter nachzuforschen. Solche Gewalttaten passten durchaus in das „Werkzeugkasten-Prinzip hybrider Kriegsführung“, wie es Russland laut westlichen Sicherheitsbehörden zunehmend anwende.

Bereits letzte Woche hatte der Verfassungsschutz davor gewarnt, dass russische Nachrichtendienste in Deutschland und Europa verstärkt auf Desinformation, Sabotage und Spionage setzen.

Weitere Angriffe in Deutschland – politisches Klima angespannt

Der mutmaßliche Täter von Mannheim, ein 26-jähriger Afghane, soll sich laut Gerichtsverfahren für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ interessiert haben und die Tat mit einem online bestellten Messer begangen haben.

Seitdem kam es zu weiteren Angriffen – unter anderem in Aschaffenburg und München. Diese ereigneten sich im Vorfeld der Bundestagswahl und fielen mit einem Stimmungsanstieg für die migrationskritische AfD zusammen.

Während offizielle Stellen weiter prüfen, bleibt die Frage im Raum, ob und inwieweit Russland hinter den Angriffen stehen könnte – oder ob es sich doch um Einzeltäter handelt. Die Ermittlungen laufen.

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