Es war einmal ein reicher Mann in einem Land voller Berge, der mit prächtigen Schlössern und glänzenden Türmen handelte. Sein Name war weit über die Grenzen hinaus bekannt, und er verstand es meisterhaft, aus Stroh Gold zu spinnen – oder zumindest so zu tun, als würde er es tun.
Doch eines Tages begann sein prächtiges Reich zu wackeln. Die Zinsen stiegen, die Schuldenberge wuchsen, und plötzlich wollten alle, die ihm einst Geld geliehen hatten, es auch wieder zurückhaben. Der große Baumeister des Imperiums erklärte feierlich, er sei nun leider mittellos – ein armer Mann ohne einen Heller in der Tasche.
Doch die Wächter des Königreichs waren misstrauisch. Sie folgten den Spuren seines verschwundenen Goldes und stießen auf geheime Kammern voller Schätze. Goldbarren, kostbare Juwelen, schnelle Kutschen, teure Gewänder – all das, so sagten sie, hatte der gefallene König geschickt vor den gierigen Gläubigern versteckt. Und als Krönung lagerten große Reichtümer in einer geheimnisvollen Schatztruhe mit der Aufschrift „Gehört nur Mama“.
Die Wächter des Landes fanden das alles gar nicht lustig und sperrten ihn in einen hohen Turm. Dort sitzt er nun, fernab seiner prunkvollen Bankette, ohne Butler, ohne Leibkoch, aber immerhin mit jeder Menge Zeit, sich zu fragen, wie das nur passieren konnte.
Die Gläubiger jedoch stehen weiter vor den Toren seines einst mächtigen Schlosses und rufen nach ihrem Geld. Und ob der Märchenkönig am Ende doch noch ein paar versteckte Goldmünzen aus dem Hut zaubert, wird sich zeigen.
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