Der Green Deal der EU wird oft als Jahrhundertprojekt gefeiert, das Europa zur ersten klimaneutralen Wirtschaftsregion machen soll. Doch während Politiker und Umweltorganisationen ihn als alternativloses Zukunftsmodell preisen, warnen Kritiker vor einer schleichenden Deindustrialisierung und einer Bürokratisierung, die von realwirtschaftlichen Zwängen losgelöst ist. Denn dieser Plan stammt nicht aus der Wirtschaft selbst, sondern wurde maßgeblich von Think Tanks und politischen Beraterkreisen entwickelt – oft mit einer Agenda, die wenig mit wirtschaftlicher Machbarkeit zu tun hat.
Von der Idee zur Regulierungslawine
Die Grundidee des Green Deals klingt zunächst vernünftig: Klimaneutralität bis 2050, weniger Emissionen, nachhaltige Energiequellen. Doch hinter den ambitionierten Zielen verbirgt sich eine Regulierungswelle, die Unternehmen immer stärker einschränkt.
Viele der Maßnahmen – vom CO₂-Grenzausgleichssystem über das Verbot von Verbrennermotoren bis hin zu strikten ESG-Kriterien für Unternehmen – wurden von Think Tanks und politischen Beratern konzipiert, die keinerlei unternehmerische Erfahrung haben. Die Folgen für produzierende Unternehmen, Mittelständler und Verbraucher werden dabei oft ignoriert oder heruntergespielt.
Bürokratie statt Innovation?
Ein großes Problem des Green Deals ist sein top-down-Ansatz. Statt marktwirtschaftlicher Anreize gibt es immer mehr Vorschriften, Förderprogramme und Bürokratie:
- ESG-Regeln (Environmental, Social, Governance) verpflichten Unternehmen zu detaillierter Nachhaltigkeitsberichterstattung – selbst kleine Firmen kämpfen mit enormen Dokumentationspflichten.
- CO₂-Preise und Grenzsteuern verteuern die Produktion massiv, während viele außereuropäische Staaten keine vergleichbaren Vorgaben haben.
- Strikte Energievorgaben treiben die Kosten für Strom und Wärme in die Höhe, was besonders energieintensive Industrien belastet.
Statt Innovationen aus der Wirtschaft zu fördern, zwingt die EU Unternehmen in ein starres Regulierungsnetz, das kaum Raum für flexible Anpassungen lässt.
Deindustrialisierung als Nebenwirkung?
Einige Unternehmen reagieren bereits auf den wirtschaftsfeindlichen Kurs:
- BASF verlagert Produktionsteile nach China, weil dort Energie günstiger und planbarer ist.
- Die deutsche Automobilindustrie warnt, dass das Verbot des Verbrennungsmotors zehntausende Arbeitsplätze kosten wird.
- Viele Mittelständler kämpfen mit steigenden Umweltauflagen und erwägen, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlegen.
Während China, die USA und Indien ihre Industrien weiterhin mit subventioniertem Strom und flexiblen Regulierungen unterstützen, stranguliert die EU ihre eigene Wirtschaft mit immer neuen Vorschriften.
Wer profitiert vom Green Deal?
Während klassische Industrieunternehmen unter den neuen Regeln leiden, gibt es auch Gewinner:
- Große Konzerne mit Lobby- und Rechtsabteilungen profitieren, weil sie sich an die Regeln anpassen können – während der Mittelstand leidet.
- Beratungsfirmen und Zertifizierungsstellen verdienen an den neuen ESG- und Nachhaltigkeitsvorgaben.
- Think Tanks und NGOs, die den Green Deal vorantreiben, erhalten Fördermittel und Einfluss auf die Gesetzgebung.
Die eigentliche Wirtschaft – also die Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen – bleibt hingegen außen vor.
Fazit: Klimaschutz ja, aber mit Augenmaß
Niemand zweifelt an der Notwendigkeit, Emissionen zu senken und nachhaltige Technologien zu fördern. Doch der Green Deal setzt auf staatliche Gängelung statt marktwirtschaftlicher Anreize.
Statt immer neuer Vorschriften und Strafen bräuchte es echte Innovationsförderung: Technologieoffenheit, steuerliche Anreize für klimafreundliche Produktion und internationale Zusammenarbeit statt eines EU-Alleingangs.
Sonst droht der Green Deal weniger eine grüne Zukunft, sondern eine wirtschaftliche Sackgasse zu werden – in der Innovation, Wachstum und Wohlstand auf der Strecke bleiben.
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