Der politische Streit um das renommierte John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington D.C. spitzt sich weiter zu: Die demokratische Abgeordnete Joyce Beatty hat Klage eingereicht, um den Namen von Präsident Donald Trump wieder von der Fassade des Kulturzentrums zu entfernen.
Vergangene Woche hatte das neu besetzte Board des Kennedy Centers, in dem Trump zahlreiche Verbündete installiert hat, beschlossen, das Zentrum in „Trump-Kennedy Center“ umzubenennen. Kurz darauf wurde Trumps Name prominent an der Außenfassade angebracht, die Website des Hauses entsprechend angepasst.
Laut Beatty ist dieser Schritt rechtswidrig, da der Name des Kennedy Centers per Gesetz festgelegt wurde und eine Änderung nur durch den Kongress erfolgen könne. In ihrer Klageschrift heißt es, sie sei während der entscheidenden Vorstandssitzung stummgeschaltet worden, als sie ihre Ablehnung äußern wollte.
Beatty formuliert deutlich:
„In Szenen, wie man sie eher aus autoritären Regimen kennt, hat der amtierende Präsident zusammen mit seinen handverlesenen Loyalisten dieses ehrwürdige Zentrum kurzerhand umbenannt.“
Das Weiße Haus wiederum lobt Trump in einer Stellungnahme als Retter der Institution: Er habe die Finanzen gestärkt, das Gebäude modernisiert und „spaltende woke Programme“ beendet. Sprecherin Liz Huston erklärte:
„Deshalb hat der Vorstand einstimmig beschlossen, das Zentrum in Trump-Kennedy Center umzubenennen – ein historischer Schritt, der eine neue Ära von Erfolg, Prestige und Größe einleitet.“
Der renommierte Jazzmusiker Chuck Redd, der seit 2006 traditionell das Weihnachtskonzert im Kennedy Center leitete, sagte seine Show spontan ab. Seine Begründung:
„Als ich die Namensänderung zuerst auf der Website und dann direkt auf dem Gebäude sah, habe ich unser Konzert abgesagt.“
Damit reiht sich Redd ein in eine wachsende Liste von Künstlern und Politikern, die gegen die Umbenennung protestieren.
Auch mehrere Mitglieder der Kennedy-Familie äußerten sich empört. Joe Kennedy III, ehemaliger Kongressabgeordneter und Großneffe von Präsident Kennedy, erklärte:
„Das Kennedy Center ist ein lebendiges Denkmal für einen ermordeten Präsidenten. Es wurde per Bundesgesetz nach ihm benannt – es ist so wenig umbenennbar wie das Lincoln Memorial.“
Was ursprünglich als Denkmal für einen der beliebtesten US-Präsidenten begann, ist nun zum politischen Symbolkampf geworden. Während das Weiße Haus von einem „historischen Schritt“ spricht, sehen Kritiker darin Machtmissbrauch, Selbstverherrlichung – und einen Affront gegen die politische Kultur der Vereinigten Staaten. Die juristische Auseinandersetzung dürfte wohl nur der Anfang sein.
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