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DEGAG oder die Frage „was hat der dann eingeworfen?“

qimono (CC0), Pixabay
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Ein Bericht aus dem Zentrum des Wahnsinns

Ja… hallo Herr Maier… Ach, der ist ja gar nicht da. Na, dann rede ich halt mit mir selbst. Ist ja auch nichts Neues mehr. Also:

Das Unwetter war hier gar nicht so wild, bei mir ist alles relativ ruhig geblieben. Aber wenn irgendwo bei DEGAG was passiert – also wirklich passiert –, dann will ich’s wissen. Man muss ja informiert bleiben, sonst tanzen einem die Dilettanten auf der Nase rum.

Apropos Dilettanten – der Mattil! Dieser Anwalt „Ich-mach-mal-ein-Webinar-und-vergesse-den, der mir den Text geschrieben hat“. Ohne mich überhaupt zu informieren. Hat er doch einfach meinen Text vom 14. Januar verwendet. Ohne Unterschrift. Einfach so. Ja, wo sind wir denn bitte?

Ich hab’s mir natürlich angeschaut. Mit ein paar Kunden. Und wir waren uns einig: da war nix drin. Nur dieses weichgespülte Blabla – „Schauen wir mal…“, „Dann kommt ein Rettungsangebot…“, und zack – „bitte gleich unterschreiben!“ Unterschreiben? Was genau? Ich hab gehört, man muss nicht mal ein Mandat erteilen. Muss man nicht. Kann man. Aber da kam nix Substanzielles. Ich hab’s aufgezeichnet. Reine Zeitverschwendung.

Und dann – plötzlich – ein Hoffnungsschimmer: Ein Anwalt vom Bodensee ruft mich an. Kein Blabla, kein Gefuchtel. Der klingt… lösungsorientiert. Wirklich. Nicht wie diese anderen Juristen, die ein Mandat nehmen und dann in der Versenkung verschwinden. Nein, der hat gleich gesagt: „Ich will was bewegen.“ Und hat es getan!

Er hat mit dem Insolvenzverwalter gesprochen. Mehrfach! Zwei-, dreimal. Und siehe da – der Insolvenzverwalter schreibt ihm: „Sehr geehrter Herr Kollege, gerne können wir miteinander sprechen.“ Ich? Ich hab vom Verwalter immer nur Einzeiler bekommen. Wenn überhaupt. Man sieht mal wieder: Es ist nicht nur was man fragt, sondern wer fragt.

Und dann sagt der Anwalt: „Ich bring Sie in den Gläubigerausschuss.“ Mich! Endlich mal jemand, der kapiert, dass ich den Markt kenne. Vermittler, Kunden, das ganze Elend. Seit Dezember telefoniere ich mich durch. Und jetzt? Jetzt bin ich drin. Im Ausschuss. Neben dem SDK. Neben Leuten, die zählen.

Aber klar, es sieht düster aus. Der Insolvenzverwalterbericht ist noch nicht da. Der soll erst im August kommen. Die Immobilien? Überteuert gekauft, leer, marode. Was hat sich der D. dabei gedacht? Ich versteh’s nicht. 2022 schon geplant? Oder ist’s erst 2024 gekippt, als er diesen Megafonds auflegen wollte?

Und jetzt die Gerüchte: Der D. sei in Monaco. Oder Dubai. Über 400 Millionen transferiert, heißt es. Zack! Weg. Andere sagen: Wir haben Zugriff auf 500 Millionen. Zugriff? Wie bitte? Und dann heißt es: D. verhaftet, Handy beschlagnahmt… aber gleichzeitig fliegt das Handy nach Monaco? Das ergibt doch alles keinen Sinn.

Egal. Ich bleib dran. Ich lass das nicht auf sich beruhen. Und dieser Anwalt – der hat bereits 105 Millionen für Anleger rausgeholt. Einhundertfünf! Und wissen Sie was? Ich treff den Anwalt bald. Persönlich. Fahr hin. Da reden wir. Von Profi zu Profi.

Ja, es geht voran. Aber langsam. Und es wird kein gutes Ende nehmen, fürchte ich. Aber wenn es überhaupt ein halbwegs faires Ende geben soll – dann will ich wenigstens sagen können: Ich war dabei. Ich hab was getan.

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Sie fragen sich sicherlich warum wir das hier veröffentlichen? Nun, man hat uns einen mutmaßlichen Gesprächsmitschnitt, den Inhalt als Worddokument, zugespielt den man so garnicht veröffentlichen kann, deshalb haben wir hier einmal eine ungefähre Zusammenfassung versucht. Ich frage mich allerdings, was man einnehmen muss, um solch einen Mist von sich zu geben gegenüber Dritten. Da wird sich der Rechtsanwalt von so manchem Betroffeen freuen.

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