Ehrlich gesagt, auch uns kann man hin und wieder überraschen. Überrascht waren wir von einem Bericht des MDR zum Thema DEGAG-Insolvenz, in dem sich Dr. Eckert zur Insolvenz geäußert hat. Bedenkt man, dass die geschädigten Anleger seit vier Monaten auf weiterführende Aussagen des Insolvenzverwalters Dr. Eckert warten, finden wir das ‚völlig daneben‘, Herr Dr. Eckert. Zudem weist Ihr Büro bei Presseanfragen immer wieder darauf hin, dass man zu einem späteren Zeitpunkt in einem Pressegespräch auf Fragen antworten wolle. Es mag ja sein, dass Sie sich gerne beim MDR zitiert sehen, aber ganz ehrlich: Ich finde das einen Affront gegenüber den Anlegern. Bringen Sie endlich Ihre Arbeit zu Ende und stellen Sie die Insolvenzgutachten fertig, damit die Anleger endlich wissen, woran sie sind.
Mit Ihren in dem Artikel wiedergegebenen Aussagen zu tatsächlichen Belegungszahlen und Sanierungsständen leisten Sie meiner Meinung nach auch Vermutungen Vorschub zu anderer Mittelverwendung an der versprochenen. Das wiederum führt schnell zu Vermutungen über Betrug, Schneeballsystem usw. Welchen Sinn hatten Ihre Angaben dem MDR diesbezüglich? Was sollen Anleger und Vermittler daraus ziehen, worauf sollen sie sich vorbereiten? Auch die im Artikel genannte Zahl der betroffenen Anleger stimmt nicht. Die Anzahl wurde stark erhöht. Es mag sein, dass es 9.600 Verträge gab, aber eben nicht 9.600 Anleger, da manche Anleger zwei oder mehr Verträge abgeschlossen hatten. Möglicherweise denken Sie jedoch, die Zahl 9.600 klingt interessanter?
Entschuldigen Sie meinen Sarkasmus, aber ehrlich gesagt, Herr Dr. Eckert: Ein so ungünstiges Statement eines Insolvenzverwalters zu einem solchen Zeitpunkt habe ich selten erlebt.
Zitat:
Eckert zufolge gehören dem Unternehmen allein im Südpark insgesamt 1.219 Wohnungen. Fast 1.000 davon stehen leer. Bei den Schwestergesellschaften im Konzern, die Wohnungen in anderen Städten Deutschlands halten, sei das zum Teil ähnlich. Die Immobilien seien in einem „sehr prekären Zustand“ und „so gering belegt“, dass die Einnahmen nicht einmal für die Bewirtschaftung der Häuser ausreichten – von notwendigen Reparaturen und Sanierungen ganz zu schweigen.
Die fehlende Liquidität sei auch der Grund für das vorläufige Insolvenzverfahren. Deutschlandweit sind laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter bei den zum Konzern gehörenden Einzelgesellschaften insgesamt rund 6.600 Wohnungen und etwa 1.000 Mieterinnen und Mieter von der Schieflage betroffen. Die Bewohnenden sind allerdings nicht die einzigen Leidtragenden.
280 Millionen Euro aus privaten Geldanlagen
Die „DEGAG Deutsche Grundbesitz Holding AG“ hat ihre Immobilien-Käufe zum Teil über das Kapital von Anlegern finanziert. Eckert spricht von 280 Millionen Euro, die das Unternehmen von rund 9.600 Anlegerinnen und Anlegern aus ganz Deutschland eingeworben hat.
Den Geldgeberinnen und Geldgebern sei dabei suggeriert worden, dass die Objekte saniert würden, um sie gewinnbringend neu zu vermieten. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter ist allerdings kein Haus bekannt, das „auch nur ansatzweise vollständig saniert“ wurde
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