Trotz des enormen Bitcoin-Kurses von über 100.000 US-Dollar und der Rückkehr von Donald Trump, der sich selbst als „Krypto-Präsident“ bezeichnet, bleiben einige der weltweit größten Investoren zurückhaltend gegenüber Kryptowährungen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos machten führende Investmentmanager deutlich, dass sie weiterhin keine direkten Investitionen in digitale Assets planen.
Bitcoin erreicht Rekordhoch, doch Großinvestoren bleiben skeptisch
Am Montag, dem Tag von Trumps Amtseinführung, erreichte Bitcoin mit 109.071 US-Dollar einen neuen Rekordwert. Die größte Kryptowährung der Welt konnte im vergangenen Jahr ihren Preis mehr als verdoppeln, unter anderem aufgrund:
- der Genehmigung von Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC,
- der Erwartung gelockerter Regulierung unter Trump.
Dennoch zögern viele große Investmenthäuser weiterhin mit einem direkten Einstieg in den Kryptomarkt.
Investmentmanager zweifeln am fundamentalen Wert von Krypto
Guggenheim Partners: „Nicht das, was es sein sollte“
Anne Walsh, Chief Investment Officer bei Guggenheim Partners, äußerte sich kritisch zur Entwicklung von Kryptowährungen:
„Ich bin weder Befürworterin noch Kritikerin … aber Krypto ist nicht das geworden, was es sein sollte – eine Alternative zum Bankensystem.“
Stattdessen sieht sie Bitcoin eher als Indikator für risikofreudiges Anlegerverhalten und betonte, dass ihr Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von über 335 Milliarden US-Dollar bislang nicht in Krypto investiert hat.
Norwegischer Staatsfonds: Kein Platz für Krypto
Auch Nicolai Tangen, CEO des mit 1,8 Billionen US-Dollar größten Staatsfonds der Welt, stellte klar, dass Norges Bank Investment Management keine Kryptowährungen ins Portfolio aufnehmen wird.
Nuveen: Fehlender fundamentaler Wert als Problem
Saira Malik, CIO bei Nuveen (1,3 Billionen US-Dollar verwaltetes Vermögen), sieht ebenfalls Herausforderungen:
„Als Investor ist es schwierig herauszufinden, welchen fundamentalen Wert Krypto tatsächlich hat.“
Zwar investiert Nuveen indirekt in Unternehmen mit Krypto-Bezug, hält sich aber von direkten Investitionen in digitale Assets fern.
TCW Group: Fokus auf Kernkompetenzen
Melissa Stolfi, COO der TCW Group (200 Milliarden US-Dollar verwaltetes Vermögen), sieht den Krypto-Markt als technologisch anspruchsvoll:
„Man benötigt viel technisches Know-how und Talent, um in diesem Bereich wirklich erfolgreich zu sein.“
Ihr Unternehmen konzentriere sich daher lieber auf sein Kerngeschäft, anstatt in Kryptowährungen einzusteigen.
Fazit: Institutionelle Investoren weiterhin vorsichtig
Obwohl Bitcoin auf Rekordniveau notiert und sich die regulatorischen Bedingungen mit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus möglicherweise verbessern, bleiben institutionelle Investoren skeptisch.
- Fehlender fundamentaler Wert,
- Regulierungsrisiken,
- und der technologische Aufwand für erfolgreiche Investments
sind laut führenden Investmentmanagern wesentliche Hürden für einen breiten Einstieg in den Kryptomarkt.
Während private und spekulative Investoren weiterhin von Kryptowährungen angezogen werden, scheinen große Vermögensverwalter nachhaltige und stabile Anlagemöglichkeiten zu bevorzugen.
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