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Das R-Wort ist zurück – und Trump & Co. feiern es

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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In den USA erlebt ein Begriff sein unrühmliches Comeback: das sogenannte R-Wort, einst medizinischer Fachausdruck, heute eine Beleidigung. Präsident Donald Trump hat es wieder salonfähig gemacht – zumindest in seinen Kreisen. An Thanksgiving nannte er den Gouverneur von Minnesota „ernsthaft r—–d“. Charmant wie immer.

Elon Musk twittert es. Joe Rogan feiert es als „kulturellen Sieg“. Und bei Fox News wird das Wort inzwischen fast inflationär benutzt – besonders gerne in der Comedy-Sendung „Gutfeld!“.

Kritik kommt von Behindertenverbänden, der Special Olympics und sogar konservativen Politikern. Der republikanische Senator Mike Bohacek, Vater einer Tochter mit Down-Syndrom, erklärte, Trumps Wortwahl sei nicht nur geschmacklos, sondern auch politisch schädlich. Selbst rechte Kommentatoren wie Brad Polumbo fordern mehr Respekt: „Das verletzt echte Menschen.“

Trump sieht das anders – für ihn ist es ein Kampf gegen „Cancel Culture“ und „Wokeness“. Dass dabei Minderheiten und Menschen mit Behinderung zum Kollateralschaden werden, scheint egal. Was zählt, ist Provokation.

Medienbeobachter wie Angelo Carusone sagen: Das Ganze sei kein Ausrutscher, sondern Symbol einer neuen kulturellen Machtdemonstration. „Woke ist tot – jetzt regiert die Unhöflichkeit.“

Rechtlich bewegt sich Trump auf dünnem Eis. Politisch polarisiert er weiter – und bringt selbst Parteifreunde in Erklärungsnot. Ob das R-Wort langfristig ein Symbol für Meinungsfreiheit oder mangelndes Mitgefühl bleibt, dürfte sich im Wahljahr 2026 zeigen.

Bis dahin gilt: Ein bisschen mehr Hirn und Herz würden dem politischen Diskurs nicht schaden – ganz ohne R-Wort.

Erklärung:

Was bedeutet das?

  • Ursprünglich war „mental retardation“ ein medizinischer Fachbegriff für Menschen mit geistiger bzw. intellektueller Behinderung.

  • Ab den 1960er‑ bis 1990er‑Jahren wurde das Wort jedoch immer häufiger als Schimpfwort benutzt – für „dumm“, „lächerlich“ oder „unfähig“, meist gegen Menschen ohne Behinderung.

  • Dadurch bekam der Begriff eine abwertende und verletzende Bedeutung für Menschen mit Behinderungen.

Warum gilt es heute als problematisch?

  • In den USA wird das Wort heute weithin als Beleidigung und diskriminierend angesehen.

  • Behindertenrechtsorganisationen vergleichen seine Wirkung mit anderen historisch belasteten Schimpfwörtern, weil es ganze Gruppen herabsetzt.

  • 2010 verabschiedete der US‑Kongress „Rosa’s Law“, das den Begriff aus allen Bundesgesetzen entfernte und durch „intellectual disability“ ersetzte.

  • Auch medizinische Fachverbände, Gerichte und Schulen haben den Begriff offiziell aufgegeben.

Wie wird der Begriff heute verwendet?

  • In der öffentlichen Sprache wird das Wort meist nur noch indirekt als „the R‑word“ erwähnt, ähnlich wie man andere Tabuwörter umschreibt.

  • Wenn es doch ausgesprochen wird, geschieht das häufig provokativ, etwa als Statement gegen „Political Correctness“ oder „Wokeness“.

Zusammengefasst

In den USA steht das „R‑word“ für ein Wort, das:

  • historisch medizinisch war,

  • gesellschaftlich zum Schimpfwort wurde,

  • heute als beleidigend und diskriminierend gilt,

  • und dessen bewusste Verwendung oft als politische oder kulturelle Provokation verstanden wird.

 

 

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