Während draußen Millionen Menschen über steigende Preise, Mietdruck und die Zukunft des echten Bürgergelds diskutieren, hat die AfD im Bundestag heimlich still und leise ein eigenes „soziales“ Programm aufgelegt – allerdings nur für ganz besonders bedürftige Personen: Alice Weidel und Tino Chrupalla.
Die beiden Fraktionschefs der AfD erhalten seit Dienstag das, was man in AfD-Kreisen vermutlich als „Leistungsgerechtigkeit für Spitzenkräfte der deutschen Abwehrdemokratie“ bezeichnen würde: satte 12.000 Euro extra – zusätzlich zur regulären Abgeordnetendiät von weiteren 12.000 Euro. Macht summa summarum 24.000 Euro im Monat. Oder wie man bei Lidl sagt: „Das ist mal ein Wocheneinkauf!“
Kohle für Kontrolleure
Offiziell begründet man den Geldregen mit „erhöhter Arbeitsbelastung“ – schließlich sei die Fraktion ja inzwischen doppelt so groß und das Kaffeekochen im Fraktionssaal damit weitaus koordinationsintensiver geworden. Außerdem: Die ständigen „Anfeindungen bis ins Private“ müssten ja irgendwie kompensiert werden – ein Satz, der beim Rest der Bevölkerung vermutlich mit „…aber dafür gibt’s doch eigentlich keinen Aufpreis?“ beantwortet würde.
Was sagen die Kollegen?
Ein paar AfD-Abgeordnete sollen laut t-online leise Kritik geübt haben. „Unverschämt“, soll einer gemurmelt haben, ein anderer „Ich war erschrocken“, wieder ein anderer „Das hätte ich so nicht erwartet“. Man könnte meinen, sie hätten aus Versehen in ein Programmheft des „ZDF Magazin Royale“ geschaut – dabei war’s nur die eigene Gehaltserhöhungsvorlage.
Natürlich: Namen wollte keiner der Kritiker nennen. Wer will schon als ketzerischer Abweichler im nächsten AfD-Kalenderblatt auftauchen?
Und der Rest des Bundestags?
Die Grünen zahlen ähnliche, aber immerhin transparente Zulagen. Die Linke zahlt gar nichts – was entweder an Prinzipien oder am Kontostand liegt. SPD und Union wiederum schweigen sich aus wie Teenager nach einer eskalierten Hausparty. Man verweist lieber auf eine „Gesamtsumme“ – über zwei Millionen Euro an Funktionszulagen bei der CDU/CSU im Jahr 2023. Das klingt dann fast schon wieder fair… wenn man keine weiteren Fragen stellt.
Fazit:
Die AfD beweist einmal mehr, dass sie eine Partei des kleinen Mannes ist – allerdings nur, wenn der kleine Mann „Fraktionsvorsitzender“ ist. Das neue AfD-Bürgergeld ist schnell beantragt: Man muss einfach nur Weidel oder Chrupalla heißen und sich selbst die Hand heben. Demokratisch? Nein. Aber effizient. Und in Zeiten multipler Krisen zählt ja bekanntlich jeder Cent – zumindest, wenn er aufs eigene Konto geht.
Bleibt nur eine Frage offen:
Wer bringt eigentlich das Formular zur Tafel, wenn Frau Weidel nächsten Monat verkündet, sie sei jetzt systemrelevant?
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