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Dänemark bestellt US-Botschafter wegen Spionagebericht zu Grönland ein

mayns82 (CC0), Pixabay
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Dänemark hat den US-Botschafter einbestellt, nachdem ein Bericht des Wall Street Journal enthüllt hatte, dass die US-Geheimdienste angewiesen wurden, sich auf Grönland zu konzentrieren. Hintergrund sind Donald Trumps wiederholte Aussagen, die Insel übernehmen zu wollen.

Spionage gegen einen Verbündeten

Außenminister Lars Løkke Rasmussen zeigte sich besorgt: „Wir spionieren keine Freunde aus.“ Der Bericht deutet darauf hin, dass die USA Informationen über die Unabhängigkeitsbewegung Grönlands und mögliche Rohstoffvorkommen sammeln wollten.

Die US-Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard wies die Vorwürfe nicht ausdrücklich zurück, kritisierte jedoch das Wall Street Journal, weil es angeblich „geheime Informationen politisch instrumentalisiere“ und die nationale Sicherheit gefährde.

Politische Spannungen wegen Grönland

Trump hat mehrfach erklärt, dass er Grönland übernehmen möchte, um die internationale Sicherheit der USA zu stärken. Zuletzt sagte er, er schließe militärische Optionen nicht aus: „Wir brauchen Grönland dringend.“

Der dänische Premierminister Mette Frederiksen verurteilte einen Besuch von US-Vizepräsident JD Vance auf einer abgelegenen US-Militärbasis in Grönland im März als „inakzeptablen Druck“ auf die Insel und ihre Bewohner.

Historischer Kontext und Sicherheitsinteressen

Grönland, die größte Insel der Welt, gehört seit etwa 300 Jahren zu Dänemark, verwaltet jedoch seine inneren Angelegenheiten selbst. Außen- und Sicherheitspolitik werden von Kopenhagen aus gesteuert.

Die USA haben seit dem Zweiten Weltkrieg eine Militärbasis auf Grönland. Trump scheint zudem an den dortigen Seltenen Erden interessiert zu sein. Trotz der Unabhängigkeitsbestrebungen möchten die meisten Grönländer nicht Teil der USA werden.

Kritik an Trumps Vorgehen

Der ehemalige Präsident Joe Biden kritisierte Trumps Pläne, Grönland zu übernehmen und die Panamakanal-Zone zurückzuholen. Er bezeichnete die Idee, Grönland oder gar Kanada als 51. Bundesstaat zu betrachten, als „nicht amerikanisch“: „Wir stehen für Freiheit und Demokratie, nicht für Konfiskation.“

Dänemark und Grönland beobachten die Entwicklungen mit Sorge und fordern von den USA eine offizielle Stellungnahme.

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