Erinnert sich noch jemand an Drehregler für die Heizung? Oder daran, den Scheibenwischer ohne Masterabschluss in Menüführung zu aktivieren? Ja? Dann dürft ihr jetzt kollektiv jubeln – der Knopf ist zurück!
Was in den letzten Jahren wie ein Wettrennen in die Zukunft wirkte, hat sich für viele Autofahrer als Alptraum herausgestellt: Statt einfach zu drücken oder zu drehen, tippt man sich durch halbe Software-Interfaces, nur um mal kurz die Lüftung leiser zu stellen. Raumschiff Enterprise lässt grüßen, nur ohne Captain Kirk, der wenigstens wusste, wo der Turbo sitzt.
Doch jetzt kommt die Kehrtwende – und zwar mit Wucht. Euro NCAP, die Truppe, die für die Sicherheitssterne bei Neuwagen zuständig ist, hat genug vom digitalen Irrsinn. Ab 1. Jänner 2026 gibt’s nur noch volle Punktzahl, wenn wichtige Funktionen wieder richtige Knöpfe haben. Jawohl, physisch, mit „Klack“-Gefühl beim Drücken. Fast nostalgisch.
Touch me not
Was ist passiert? Studien und Fahrer-Beschwerden häufen sich seit Jahren: Wer beim Fahren durch vier Untermenüs scrollen muss, um den Warnblinker zu finden, hat im Zweifel schon den nächsten Unfall live dabei. Besonders Tesla wurde beim ADAC-Test 2022 gerügt: Zu viel Touch, zu wenig Verstand. Oder wie der Techniker Daniel Deimel es sagt: „Der Griff zur Seite ist besser als der Blick ins Nirvana.“
Mehr Punkte für weniger Zukunft
Wer also weiter die volle Punktzahl will (was bei Autoverkäufen hilft), muss die Basics wieder mit Tasten regeln: Blinker, Fernlicht, Hupe, Wischer, Notruf – alles wieder mit Hand und Gefühl. Selbst Hersteller wie Mercedes und BMW rudern zurück. Kia auch, obwohl die sonst eher auf „Klicki-Bunti“ setzen.
Aber nicht alles wird altmodisch
Keine Sorge: Die Autos werden nicht plötzlich analog. Sprachsteuerung bleibt im Rennen (wenn man nicht gerade „Radio aus“ sagt und „Rasensprenger an“ bekommt), und Hightech bleibt drin. Neu: Wer den Kopf zu lang verdreht, kriegt vielleicht bald Punkteabzug – weil das System merkt, dass du träumst.
Fazit: Technik schön und gut, aber Knöpfe rocken. Manchmal ist ein bisschen weniger Zukunft einfach sicherer – und stressfreier.
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