Die renommierte Columbia University in New York hat sich mit der Trump-Regierung auf die Zahlung einer Strafe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar geeinigt. Hintergrund sind schwerwiegende Vorwürfe wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Bürgerrechtsgesetze, insbesondere im Zusammenhang mit mangelndem Schutz jüdischer Studierender vor Diskriminierung.
Die Einigung, die sich über einen Zeitraum von drei Jahren erstreckt, soll Columbia den Weg ebnen, um eingefrorene Bundesmittel – insbesondere für Forschungsprojekte – wieder freizuschalten. Zusätzlich verpflichtet sich die Universität, einen unabhängigen Beobachter gemeinsam mit der US-Regierung zu benennen, der regelmäßig über Fortschritte bei der Einhaltung neuer Richtlinien berichtet. Eine weitere Strafe in Höhe von 21 Millionen US-Dollar wird an die US-Behörde für Chancengleichheit am Arbeitsplatz (EEOC) gezahlt.
Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Pakets, mit dem Columbia auf langjährigen Druck aus Washington reagiert. Bereits zuvor hatte die Universität zugesagt, die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Campus zu verstärken, die Verwaltung des Fachbereichs Nahoststudien neu zu strukturieren und die universitären Protestregelungen zu überarbeiten.
In einer Stellungnahme erklärte Columbias Interimspräsidentin Claire Shipman, die Einigung sei ein „wichtiger Schritt nach vorn“ nach einer Phase intensiver staatlicher Prüfung und Unsicherheit. Sie betonte zugleich, dass die Unabhängigkeit der Universität gewahrt bleibe und die Vereinbarung den Weg für eine Wiederaufnahme der Partnerschaften mit Bundesbehörden wie den National Institutes of Health ebne.
US-Bildungsministerin Linda McMahon sprach von einem „bedeutenden Meilenstein“ in der Auseinandersetzung mit antisemitischer Diskriminierung an Hochschulen, die öffentliche Mittel erhalten: „Diese Einigung ist ein Wendepunkt im Kampf für Verantwortlichkeit.“
Weitere Baustellen für Columbia
Unabhängig von der aktuellen Einigung steht Columbia auch bei der Akkreditierungsfrage unter Druck. Das US-Bildungsministerium hat die zuständige Akkreditierungsstelle – die Middle States Commission on Higher Education – aufgefordert, die institutionelle Anerkennung Columbias zu überprüfen. Die Universität wurde bereits unter „Warnstatus“ gestellt. Ein möglicher Entzug der Akkreditierung wäre jedoch ein beispielloser Schritt und würde einen langwierigen Prüfprozess erfordern.
Zudem steht Columbia nicht allein im Visier der Regierung: Auch die University of Pennsylvania hatte kürzlich auf Druck der Trump-Regierung eine Vereinbarung getroffen, um Bundesmittel in Höhe von 175 Millionen Dollar nicht zu verlieren – dort ging es unter anderem um Regelungen zu Transgender-Athleten.
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