Kaum zwei Monate nach seinem Amtsantritt hat US-Präsident Donald Trump mit massiven Eingriffen in die Regierung, wirtschaftlichen Umwälzungen und Handelskonflikten für Chaos gesorgt. Seine radikale Kürzungspolitik, willkürlich verhängte und wieder zurückgenommene Zölle sowie Massenentlassungen haben nicht nur die Finanzmärkte erschüttert, sondern auch landesweite Proteste ausgelöst.
Massenentlassungen – und hektische Rückholaktionen
Eines der umstrittensten Projekte der neuen Administration war der massive Stellenabbau im öffentlichen Dienst. Zehntausende Regierungsmitarbeiter wurden entlassen, darunter auch solche, die für die Verwaltung von Nuklearwaffen zuständig waren. Nach öffentlicher Empörung und Klagen musste die Regierung viele dieser Stellen hektisch wieder besetzen.
Doch nicht alle kehrten zurück. Ein Bundesgericht in Kalifornien erklärte einen Großteil der Entlassungen für rechtswidrig und ordnete an, Tausende Beamte in sechs Ministerien wieder einzustellen.
Trump und Musk: Die ungewöhnliche Allianz gegen den „Staatsapparat“
Ein Schlüsselfigur in Trumps Schrumpfkurs ist Elon Musk, CEO von Tesla und nun auch Berater für das neugeschaffene „Department of Government Efficiency“. Kritiker werfen ihm vor, den öffentlichen Sektor mit seinem radikalen Sparkurs gezielt zu zerstören, um staatliche Regulierung zu schwächen.
Die Folge: Wachsende Proteste. Bei Veranstaltungen von republikanischen Abgeordneten machen wütende Bürger ihrem Frust Luft – und fordern ein Ende der Kürzungen.
Tarif-Chaos: Drohungen, Rücknahmen und die Folgen für Verbraucher
Ein weiteres Chaos-Feld ist Trumps sprunghafte Handelspolitik:
🔸 Erst kündigt er Zölle auf Stahl und Aluminium an.
🔸 Dann zieht er sie zurück.
🔸 Kurz darauf droht er mit neuen Abgaben – diesmal auf europäische Autos.
Diese Unberechenbarkeit sorgt für extreme Unsicherheit an den Märkten. Die US-Börsen erlebten eine vierwöchige Verlustserie, bevor sie sich am Freitag leicht erholten. Doch Analysten warnen: Die Gefahr einer Rezession wächst.
Ein Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt:
- 57 % der Amerikaner halten Trumps Wirtschaftspolitik für zu erratisch.
- 70 % befürchten steigende Preise für Lebensmittel und Alltagsgüter.
Sogar prominente Republikaner sind skeptisch. Marc Short, einst Stabschef von Ex-Vizepräsident Mike Pence, kommentierte:
„Wenn man Zölle ankündigt und dann wieder zurücknimmt, entsteht der Eindruck, dass man selbst nicht sicher ist, ob die Strategie funktioniert.“
Tesla als Staatsprojekt? Trumps bizarre Werbeaktion für Musk
Ein besonders skurriler Moment ereignete sich diese Woche: Trump lud Musk ins Weiße Haus und verwandelte den Rosengarten in eine Tesla-Showbühne. Während der Veranstaltung erklärte der Präsident, Angriffe auf Tesla-Geschäfte würden künftig als „inländischer Terrorismus“ gewertet.
Ironischerweise verfolgt Trump parallel eine Anti-Elektroauto-Politik, indem er Klimaschutzauflagen für Verbrennermotoren lockert – ein Schritt, der Tesla direkt schaden könnte.
Ex-Vizechef Marc Short kommentierte:
„Das war ein surrealer Moment: Die Republikaner waren immer gegen staatliche Subventionen für Elektroautos – und jetzt gibt es eine Tesla-Werbeschau im Weißen Haus?“
Was bleibt? Unsicherheit und sinkende Umfragewerte
Während Trump sich optimistisch gibt („Das Land wird boomen!“), zeigen Umfragen ein anderes Bild:
🔹 Seine Zustimmung sank von 45 % auf 42 %.
🔹 Die Ablehnung stieg auf 53 %.
„Die Menschen fragen sich: Wird diese Strategie funktionieren oder endet sie in einer Katastrophe?“, sagt der politische Analyst Mike DuHaime.
Die Antwort darauf könnte schon im Sommer klarer werden – denn dann „gehört der Erfolg oder Misserfolg von Wirtschaft und Außenpolitik voll und ganz Trump“, so DuHaime.
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