Bisher kannte man Unternehmen im Umfeld von Care Energy eigentlich nur aus der Stadt Hamburg. Nun scheint man nach München gegangen zu sein mit einem Unternehmen, der Care Energy AG – und siehe da nicht mit Martin Kristek als Vorstand, sondern einem Steffen König als Vorstand. Dort auf der Seite im Impressum vermerkt mit der Überschrift „Versorger“, was immer auch das heißen mag. Diese Care Energy AG hieß früher EnUp AG, die bei der Bundesnetzagentur als in München ansässiger Stromanbieter registriert ist und in Österreich mit den Kristek-Firmen unter einem Dach untergebracht sein soll. Diese Care Energy übernimmt wohl derzeit die Rolle des „exklusiven Vertragspartners“, für die Belieferung von Kunden mit Strom.
Das Unternehmen heißt seit dem 24. Juni 2015 Care Energy AG, wie man der Eintragung im aktuellen Unternehmensregister entnehmen kann Zitat: HRB 214225:EnUp AG, München, Hofmannstraße 61, 81379 München.Die Hauptversammlung vom 18.6.2015 hat die Änderung der §§ 1 (Firma) und 2 (Gegenstand des Unternehmens) der Satzung beschlossen. Neue Firma: Care-Energy AG. Neuer Unternehmensgegenstand: Erbringung von Energiedienstleistungen einschließlich Abwicklung von Energielieferungen an Endkunden.
Eigentlich ersetzt das Unternehmen damit das Geschäft, was bisher unter einem anderen Unternehmen in der Care Energy Gruppe geführt wurde. Nun darf man zum einen spekulieren, warum man den Sitz nach München gelegt hat. Und warum überhaupt diese AG gegründet wurde. Spekulativ könnte man natürlich denken, reine Vorausschau – wenn da ein negatives Urteil gegen Care Energy kommt bezüglich der EEG Umlage, was Care Energy natürlich in beträchtliche Schwierigkeiten bringen könnte. Die neue Gesellschaft könnte dann so eine Art „Ersatz- bzw. Auffanggesellschaft“ sein für die Kunden, die man bisher gewonnen hat und die man gerne behalten will. Das Unternehmen EnUp wurde erstmals im jahre 2014 im Unternehmensregister erwähnt. Es geht um die sogenannte EEG Umlage, die Care Energy nicht bezahlen will. Hier hatte Care Energy im vorigen Jahr einen Prozess vor dem OLG Hamburg gewinnen können.
Zuletzt hatten die sogenannten Übertragungsnetzbetreiber die vergleichsweise bescheidene Summe von rund sieben Millionen Euro für EEG-Rückstände bis 2012 eingeklagt und vom Landgericht Hamburg auch zugesprochen erhalten in einem erstinstanzlichen Urteil. Diese Urteile waren aber vom Oberlandesgericht Hamburg aus formaljuristischen Gründen aufgehoben worden, da die Netzbetreiber das Verwirrspiel, das der Care-Energy-Chef Kristek mit seinen diversen Firmengründungen betreibt, nicht hinreichend durchschaut und ihre Forderungen deshalb an die falsche Adresse gerichtet hatten.
Kristek behauptet, nicht zur Abführung der EEG-Umlage verpflichtet zu sein, weil Care-Energy kein Stromanbieter, sondern ein „Energiedienstleister“ sei. Angeblich hat Care Energy über 400.000 Kunden. Die Übertragungsnetzbetreiber scheinen sich unterdessen noch immer nicht schlüssig geworden zu sein, an welche Handelsregister-Eintragung sie sich halten müssen, um dem Katz-und-Maus-Spiel ein Ende zu bereiten und die mittlerweile auf rund hundert Millionen Euro aufgelaufenen EEG-Rückstände erfolgreich einzuklagen (wobei ein rechtskräftig gewordenes Gerichtsurteil noch lange nicht bedeuten würde, dass die geschuldeten EEG-Umlagen bei den Kristek-Firmen auch eingetrieben werden könnten). Man darf aber davon ausgehen, dass die das baldigst herausfinden werden und dann geht es von neuem auf dem Klageweg los.
Kommentar hinterlassen