Verbraucherinnen und Verbraucher können sich auf eine spürbare Entlastung beim Einkauf von Milchprodukten freuen: Die Preise für Butter sind erneut deutlich gesunken. Ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter ist im Einzelhandel nun vielerorts bereits für 99 Cent erhältlich – damit hat sich der Preis im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert.
Im Herbst 2024 kostete das günstigste Päckchen Eigenmarken-Butter noch bis zu 2,39 Euro. Es war die Spitze einer langen Phase stark schwankender Lebensmittelpreise. Seit Februar 2025 zeigt die Preiskurve bei Butter jedoch wieder konstant nach unten.
Rohstoffpreise geben den Takt vor
Hintergrund des Preissturzes ist ein anhaltender Rückgang der Rohmilchpreise auf dem Weltmarkt. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtet, dass das globale Angebot an Milchprodukten seit Monaten steigt. Auch deutsche Molkereien erhielten im zweiten Halbjahr 2025 deutlich mehr Milch als im Vorjahreszeitraum.
Lebensmittelketten wie Lidl, Edeka, Rewe, Netto und Penny haben angekündigt, die gesunkenen Rohstoffkosten konsequent an die Kundschaft weiterzugeben. Der neue Tiefstpreis gilt vor allem für Eigenmarkenprodukte, aber auch Markenbutter soll künftig günstiger werden.
Preiskampf trifft die Erzeuger
Während Verbraucher profitieren, sorgt der Preisverfall bei Butter in der Landwirtschaft für Unruhe. Bauernvertreter warnen davor, dass sinkende Ladenpreise langfristig die Erzeuger unter Druck setzen könnten. Auch wenn Discounter wie Lidl betonen, dass niedrigere Preise durch höhere Verkaufszahlen ausgeglichen würden, sehen Interessenvertretungen der Landwirte ein strukturelles Problem.
„Die aktuelle Preisschlacht mag für Kundinnen und Kunden attraktiv erscheinen, bringt jedoch viele Höfe in Bedrängnis“, erklärte ein Sprecher des Milchbauernverbands. Vor allem kleinere Betriebe hätten nicht die Mittel, um auf Marktschwankungen flexibel zu reagieren.
Zwischen Supermarktregal und Stall: Die Schere geht auseinander
Der aktuelle Preis für Butter zeigt einmal mehr, wie eng die weltweiten Agrarmärkte mit dem Alltag der Konsumenten verknüpft sind. Was für viele eine Erleichterung an der Kasse bedeutet, stellt für andere eine existenzielle Herausforderung dar. Beobachter fordern deshalb nicht nur Preistransparenz, sondern auch politische Maßnahmen, um die Stabilität in der landwirtschaftlichen Produktion zu sichern.
Wie lange die niedrigen Preise anhalten, ist unklar. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich der Markt auf einem neuen Preisniveau einpendelt – oder ob es sich erneut nur um eine vorübergehende Phase handelt. Sicher ist: Der Preiskampf im Kühlregal ist in vollem Gange.
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