Nach einer Serie von Bombendrohungen gegen öffentliche Einrichtungen haben Ermittler in Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen mehrere Wohnungen durchsucht. Die Maßnahmen richten sich gegen vier Verdächtige, darunter zwei Jugendliche. Ihnen wird vorgeworfen, über einen längeren Zeitraum hunderte Drohschreiben verschickt zu haben.
Die Drohmails richteten sich gegen Schulen, Bahnhöfe, Einkaufszentren und weitere öffentliche Orte. In vielen Fällen lösten sie umfangreiche Polizeieinsätze aus – sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Zahlreiche Gebäude mussten zeitweise evakuiert, Bereiche abgesperrt und Spezialkräfte hinzugezogen werden. Sprengstoff wurde nach aktuellem Ermittlungsstand nirgends gefunden.
Den Erkenntnissen des Bundeskriminalamts zufolge agierte die Gruppe ausschließlich virtuell. Die Verdächtigen sollen sich in einer geschlossenen Chatgruppe abgestimmt und dort Details zu den Drohschreiben und möglichen Zielen besprochen haben. Hinweise auf reale Tatvorbereitungen lägen nicht vor, teilte die Behörde mit.
Gegen die Beschuldigten wird unter anderem wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie wegen Nötigung ermittelt. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauert an.
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