Der Bundesrat will gegen die häufigen und teils schwer nachvollziehbaren Preisänderungen beim Tanken vorgehen. In einer Entschließung vom 21. November 2025 fordert er die Bundesregierung auf, Wege zu mehr Transparenz bei Kraftstoffpreisen zu prüfen.
Weniger tägliche Preiserhöhungen – Vorbild Österreich
Konkret schlägt der Bundesrat vor, die Zahl der täglichen Preiserhöhungen an Tankstellen zu begrenzen – Preissenkungen sollen hingegen jederzeit erlaubt bleiben. Als Vorbild dient Österreich, wo Preissteigerungen bei Kraftstoffen nur einmal pro Tag zulässig sind.
Auch eine Mindestzeitspanne zwischen Preisänderungen – etwa drei Stunden – soll laut Bundesrat in Betracht gezogen werden. Das würde einerseits die Zahl der Erhöhungen reduzieren, andererseits aber den Anbietern mehr Flexibilität lassen als das österreichische Modell.
Preisflut erschwert den Überblick
Hintergrund der Initiative ist der Abschlussbericht des Bundeskartellamts vom Februar 2025. Dieser stellt fest, dass die Preisgestaltung an Tankstellen für Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend undurchsichtig wird. Im Schnitt ändern Tankstellen ihre Preise rund 18 Mal pro Tag – 2012 war diese Zahl noch deutlich niedriger. Schon damals hatte der Bundesrat eine ähnliche Entschließung verabschiedet.
Markttransparenzstelle soll gestärkt werden
Die Länder sprechen sich außerdem dafür aus, die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) zu verbessern. Weniger Preisänderungen könnten nicht nur die Nachvollziehbarkeit für Verbraucher erhöhen, sondern auch den bürokratischen Aufwand verringern – für Tankstellen, Informationsdienste und die MTS-K selbst. Weniger Daten müssten übermittelt, verarbeitet und veröffentlicht werden.
Wie es jetzt weitergeht
Die Entschließung wird nun an die Bundesregierung weitergeleitet. Einen gesetzlich vorgeschriebenen Zeitrahmen für eine Reaktion gibt es jedoch nicht. Ob und wann Maßnahmen folgen, bleibt somit offen.
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