Bürgerabzocke: Grundsteuer steigt drastisch

Viele Kommunen drehen in diesem Jahr kräftig an der Steuerschraube: Laut einer aktuellen Auswertung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) haben zahlreiche Städte und Gemeinden die Hebesätze der Grundsteuer massiv erhöht. Im Durchschnitt stieg der Hebesatz um satte 14 Prozentpunkte auf nun 568 Prozent – ein Anstieg, der die Geldbeutel der Bürger und Immobilienbesitzer spürbar belastet. Die Welt am Sonntag berichtete, dass es sich hierbei um die höchste Erhöhung des durchschnittlichen Hebesatzes seit zehn Jahren handelt.

„Dieser Anstieg ist ein erschreckendes Signal für Eigentümer und Mieter“, kommentierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Die ohnehin angespannte finanzielle Situation vieler Haushalte wird durch diese zusätzliche Belastung weiter verschärft.“ Die DIHK untersuchte die Entwicklung der Grundsteuer-Hebesätze 2024 in allen 711 deutschen Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern und stellte fest, dass immer mehr Kommunen auf diese Steuererhöhung als Finanzquelle zurückgreifen.

Die massive Anhebung der Grundsteuer wird von vielen Kritikern als „Bürgerabzocke“ empfunden, da sie in erster Linie diejenigen trifft, die ohnehin mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben. Der Grundsteueranstieg bedeutet nicht nur höhere Kosten für Hauseigentümer, sondern auch für Mieter, da Vermieter die zusätzlichen Ausgaben oft in Form von Nebenkostenerhöhungen weitergeben.

Statt Lösungen zu finden, um die kommunalen Haushalte effizienter zu verwalten, greifen viele Städte zum schnellen Mittel der Steuererhöhung. Für die Bürger bleibt die Sorge, dass die Grundsteuer in den kommenden Jahren weiter steigen könnte – ein Ende der Belastung scheint nicht in Sicht.