Die französische Schauspielerin, Sängerin und Tierschutzaktivistin Brigitte Bardot ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte ihre Stiftung am Sonntag mit. Bardot starb demnach in ihrem Haus La Madrague im südfranzösischen Saint-Tropez.
Bardot war in den 1950er- und 60er-Jahren eine der bekanntesten Frauen der Welt – gefeiert als Sexsymbol, bewundert für ihren Stil und gefürchtet für ihre offenen Worte. Mit Filmen wie „Und immer lockt das Weib“ (1956), „Die Wahrheit“ und „Viva Maria!“ wurde sie zur internationalen Filmikone.
Ihr Durchbruch gelang mit Regisseur Roger Vadim, der sie blond färbte, barfuß tanzen ließ und zur Femme fatale einer neuen Ära machte. Der Film schockierte das prüde Frankreich – und machte Bardot weltberühmt. Sie verkörperte eine neue Weiblichkeit: frei, sinnlich und selbstbestimmt.
Doch Bardot zog sich früh zurück. Bereits 1973, mit nicht einmal 40 Jahren, beendete sie ihre Karriere abrupt und widmete sich dem Tierschutz. 1986 gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, die sich gegen Tierquälerei, Robbenjagd und Tierversuche einsetzt.
Privat sorgte Bardot oft für Schlagzeilen – durch zahlreiche Beziehungen, vier Ehen und umstrittene Aussagen. In ihren Memoiren (1996) sprach sie offen über ihre schwierige Beziehung zu ihrem einzigen Sohn und ihre Abneigung gegenüber der Mutterschaft.
Auch politisch blieb sie streitbar. Sie unterstützte mehrfach den Front National und Marine Le Pen, äußerte sich kritisch über Einwanderung und den Islam – und wurde dafür mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt. Feministin sei sie nie gewesen, betonte sie stets.
Trotz vieler Kontroversen bleibt ihr Einfluss unbestritten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte Bardot als „eine Legende des Jahrhunderts“: Sie habe ein Leben in Freiheit verkörpert, schrieb er.
Brigitte Bardot war eine Figur voller Widersprüche: eine Frau, die mit 95 Filmminuten zum Mythos wurde, sich selbst als Tierfreundin verstand, Menschen aber oft scharf verurteilte – und die bis zuletzt sagte, was sie dachte, ohne Rücksicht auf Applaus oder Ablehnung.
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