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Breites Insolvenzgeschehen zum Jahresende verdeutlicht strukturelle Belastungen der Wirtschaft

kalhh (CC0), Pixabay
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Die zum 19. und 20. Dezember 2025 veröffentlichten Insolvenzverfahren zeigen in besonderer Dichte, wie stark und vielschichtig der wirtschaftliche Druck zum Jahresausklang ausfällt. Quer durch nahezu alle Bundesländer und Branchen hinweg wurden an diesen beiden Tagen zahlreiche Verfahren eröffnet, die von kleinen Handwerksbetrieben über Handels- und Dienstleistungsunternehmen bis hin zu Industrie-, Gastronomie- und Sozialträgern reichen.

Auffällig ist erneut die hohe Zahl an Verfahren beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin. Bereits am 19. Dezember 2025 wurden dort unter anderem die Insolvenzen der 45@Bleibtreu Café GmbH unter dem Aktenzeichen 3606 IN 10782/25, der Ageless GmbH mit dem Aktenzeichen 3606 IN 11867/25 sowie der CA Sauberinnovations GmbH unter dem Aktenzeichen 3605 IN 11841/25 bekannt gemacht. Hinzu kamen die PA Logistics & Services GmbH mit dem Aktenzeichen 3618 IN 11837/25 sowie die Pick & Cheese – Die Käsebar GmbH, deren Verfahren unter dem Aktenzeichen 3607 IN 11843/25 geführt wird. Am Folgetag setzte sich diese Entwicklung fort, als mit den Aktenzeichen 3604 IN 11324/25 und 3603 IN 11795/25 die Greenbox Mobile Energy GmbH und die Pedalpower GmbH weitere Berliner Gesellschaften in die Insolvenz gingen. Die Häufung unterstreicht die anhaltenden Schwierigkeiten insbesondere im urbanen Dienstleistungs-, Gastronomie- und Energiebereich.

Auch Nordrhein-Westfalen war stark betroffen. In Essen wurde das Verfahren über die app Technik für Messe & Event OHG unter dem Aktenzeichen 162 IN 284/25 eröffnet. Düsseldorf meldete mit dem Aktenzeichen 500 IN 271/25 die Insolvenz der Rheinufer Gastronomie GmbH, während in Krefeld unter dem Aktenzeichen 500 IN 409/25 die Exleasingcar Deutschland GmbH betroffen war. In Aachen wurden gleich zwei verbundene Unternehmen, die Hintzen Logistik GmbH und die Hintzen Transport GmbH, unter den Aktenzeichen 92 IN 279/25 und 92 IN 281/25 insolvent. Diese Fälle verdeutlichen die angespannte Lage in Logistik, Mobilität und Veranstaltungswirtschaft.

Niedersachsen und Norddeutschland zeigten ein ähnlich dichtes Insolvenzbild. In Gifhorn betrafen die Verfahren unter den Aktenzeichen 35 IN 167/25, 35 IN 210/25 und 35 IN 211/25 gleich mehrere Betriebe aus dem Bäcker- und Baugewerbe. In Stade wurde unter dem Aktenzeichen 73 IN 90/25 die GETI WILBA GmbH insolvent, während in Pinneberg mit den Aktenzeichen 71 IN 276/25 und 71 IN 239/25 sowohl die BITOU Nord GmbH als auch die fabfab GmbH betroffen waren. Auch in Hamburg setzte sich die Serie fort, etwa mit der Globos – Luftballon Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter dem Aktenzeichen 67b IN 307/25 sowie der Image47 GmbH mit dem Aktenzeichen 67c IN 343/25.

In Bayern und Baden-Württemberg spiegelte sich die Entwicklung insbesondere im Mittelstand wider. In München wurde unter dem Aktenzeichen 1502 IN 4066/25 die Kalkai GmbH insolvent, in Stuttgart folgten die Chois Coffee GmbH mit dem Aktenzeichen 7 IN 2298/25 sowie die WI Projekt Hemelingen GmbH unter dem Aktenzeichen 9 IN 2336/25. Ravensburg meldete mit dem Aktenzeichen 105 IN 853/25 die Insolvenz der SHIELD Germany GmbH. Diese Verfahren verdeutlichen, dass auch technologieorientierte und konsumnahe Unternehmen zunehmend unter Liquiditätsengpässen leiden.

Hessen und Rheinland-Pfalz ergänzten das Bild eines flächendeckenden Geschehens. In Frankfurt am Main wurden mit den Aktenzeichen 810 IN 1803/25 I-82-, 810 IN 1909/25 N-33-, 810 IN 1907/25 N-33- und 810 IN 1908/25 N-33- gleich mehrere Gesellschaften aus dem Immobilien- und Verwaltungsumfeld insolvent. In Darmstadt betrafen die Verfahren unter den Aktenzeichen 9 IN 655/25 und 9 IN 1247/25 sowohl ein Fitnessunternehmen als auch einen elektrotechnischen Betrieb.

Abgerundet wird das Bild durch Insolvenzen im sozialen und gemeinnützigen Bereich. Bereits am 19. Dezember 2025 wurde unter dem Aktenzeichen 2 IN 202/25 das Verfahren über den Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Köthen e.V. eröffnet, was die gesellschaftliche Tragweite der wirtschaftlichen Entwicklung zusätzlich unterstreicht.

Insgesamt zeigen die Insolvenzmeldungen vom 19. und 20. Dezember 2025 ein dichtes, bundesweites Geflecht wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Die Vielzahl der Aktenzeichen, die sektorale Breite und die regionale Streuung machen deutlich, dass sich strukturelle Schwächen, hohe Kostenbelastungen und eine zurückhaltende Nachfrage weiterhin nachhaltig auf die Unternehmenslandschaft in Deutschland auswirken.

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