Am 13. November 2025 ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland erneut deutlich gestiegen. Insolvenzanträge wurden an zahlreichen Amtsgerichten im ganzen Land verzeichnet – vom produzierenden Gewerbe über Bauunternehmen bis hin zu Pflegeeinrichtungen und Dienstleistern. Besonders auffällig: Auch mehrere Unternehmensgruppen und Tochterfirmen mussten zeitgleich Insolvenz anmelden.
In Gera traf es gleich drei eng verbundene Gesellschaften: Die Advanced Compounding GmbH & Co. KG, die Advanced Compounding Rudolstadt GmbH und die Advanced Compounding Verwaltungs-GmbH (Aktenzeichen 8 IN 350/25, 8 IN 349/25, 8 IN 351/25). Damit gerät ein ehemals innovativer Kunststoffspezialist aus Rudolstadt in die Krise.
In Aschaffenburg eröffnete das Amtsgericht unter 613 IN 518/25 das Verfahren über die APA GmbH aus Alzenau, während in Hannover die Automaten Kraus UG (haftungsbeschränkt) (Aktenzeichen 909 IN 701/25 – 0 –) zahlungsunfähig wurde.
Auch das Baugewerbe bleibt stark betroffen: Die baufindo GmbH aus Ludwigshafen am Rhein (Aktenzeichen 3 a IN 386/25 Lu) und die Energy Sales GmbH & Co. KG aus Schwäbisch Gmünd (Aktenzeichen 4 IN 588/25, Amtsgericht Aalen) mussten Insolvenz anmelden.
Im Bereich Immobilien und Dienstleistungen folgen weitere Verfahren:
Die Inanian Immobilien GmbH & Co. KG (Aktenzeichen 620 IN 2751/25, Amtsgericht Duisburg) und die MAXIT4U Verwaltungs GmbH aus Koblenz (Aktenzeichen 21 IN 172/25) stehen unter gerichtlicher Aufsicht.
Auch die Reise- und Veranstaltungsbranche bleibt unter Druck: Die BTH Business Travel Hamburg GmbH (Aktenzeichen 67a IN 404/25) musste Insolvenz anmelden, ebenso wie die URBAN EVENTS GmbH aus Ludwigsburg (Aktenzeichen 2 IN 615/25).
In Essen ist die GMVK Procurement GmbH (Aktenzeichen 167 IN 217/25) betroffen, während die Revuelto GmbH (Aktenzeichen 166 IN 32/25) aus demselben Ort ihre Zahlungsunfähigkeit erklärte. In Dortmund traf es die IASIS Technologies GmbH (Aktenzeichen 251 IN 117/25), einen Entwickler technischer Lösungen für die Industrie.
Die Region Hamburg verzeichnet gleich mehrere Insolvenzen: Neben der InfraBerat GmbH (Aktenzeichen 67c IN 393/25) und der Lendi Bau Nord GmbH (Aktenzeichen 67c IN 373/25) musste auch die Inndorf GmbH aus Hanstedt (Aktenzeichen 67c IN 391/24) ihre wirtschaftliche Tätigkeit einstellen.
Auch Pflege- und Sozialbetriebe bleiben nicht verschont: In Vechta mussten gleich mehrere Einrichtungen Insolvenz anmelden – darunter die NORA Altenpflegeheime GmbH (Aktenzeichen 10 IN 111/25) und die Seniorenwohnsitz Süd-Elm Altenwohn- und Pflegeheim Schernikau GmbH (Aktenzeichen 10 IN 113/25).
In Offenbach am Main wurde das Verfahren 8 IN 590/25 über die Kaiserlicher Dienst AG eröffnet, während in Mannheim die Klinikum Schloss Lütgenhof Betriebsgesellschaft mbH (Aktenzeichen 4 IN 2600/25) betroffen ist.
Mit der POS Cloud Solutions GmbH (Aktenzeichen 70 IN 281/25, Amtsgericht Hanau) und der Projekteins GmbH aus Osnabrück (Aktenzeichen 27 IN 16/25) sind auch IT- und Softwarefirmen betroffen.
In Bayreuth läuft das Verfahren IN 347/25 über die MK² GmbH, in Weiden i.d. OPf. ist die traditionsreiche Völkl Motorentechnik GmbH (Aktenzeichen IN 288/25) in Schieflage geraten.
Auch überregional bekannte Namen tauchen auf: In Frankfurt am Main wurde das Verfahren 810 IN 1675/25 S-12- über die Sethasa gGmbH eröffnet, während in Kleve die TEREX GmbH (Aktenzeichen 38 IN 44/25) betroffen ist – ein Zulieferer aus dem Maschinenbau.
Die große Zahl an Insolvenzen verdeutlicht, dass die wirtschaftlichen Spannungen weiter zunehmen. Gestiegene Energiekosten, hohe Zinsen und eine spürbare Konsumzurückhaltung wirken sich mittlerweile auf nahezu alle Branchen aus. Experten warnen, dass sich die Insolvenzdynamik bis zum Jahresende weiter verschärfen könnte – insbesondere für den Mittelstand.
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