Nach dem Brand an einem Sicherungskasten nahe eines Bahn-Stellwerks in Lehrte ermittelt nun der Staatsschutz wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung. Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Tat aus, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion Hannover am Montag bestätigte.
Der betroffene Sicherungskasten, rund zwei Kilometer vom eigentlichen Stellwerk entfernt, hatte am Samstag Feuer gefangen und führte zu massiven Störungen im Bahnverkehr auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Berlin und Hannover. Inzwischen läuft der Zugverkehr nach Angaben der Deutschen Bahn wieder weitgehend planmäßig.
Der Kriminaldauerdienst sicherte unmittelbar nach dem Vorfall Spuren am Tatort und stellte den Sicherungskasten zur weiteren Analyse sicher. Es gebe bislang keine Hinweise auf Täter, hieß es von der Polizei.
Möglicher Zusammenhang mit weiteren Angriffen auf Bahn-Infrastruktur
Die Ermittlungen des Staatsschutzes wurden auch deshalb aufgenommen, weil es in den vergangenen Monaten zu mehreren ähnlichen Vorfällen kam:
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Ende August brannte es an einem Gleisabschnitt bei Wuppertal-Oberbarmen. Die Polizei sprach von einem gezielten Angriff auf die „kritische Infrastruktur“.
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Bereits im Juli wurden auf der Strecke Düsseldorf–Duisburg zwei Brandsätze gezündet. Die Schäden an Kabeln für Weichen- und Signalsteuerung sorgten für erhebliche Beeinträchtigungen im Regional- und Fernverkehr.
Noch ist unklar, ob die Fälle miteinander in Verbindung stehen. Die Behörden prüfen mögliche Zusammenhänge.
Sicherheitslage im Fokus
Die zunehmenden Angriffe auf bahntechnische Anlagen werfen Fragen zur Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur in Deutschland auf. Die Deutsche Bahn und das Bundesinnenministerium haben in der Vergangenheit betont, die Schutzmaßnahmen laufend zu überprüfen und anzupassen.
Die Ermittlungen in Lehrte dauern an. Hinweise aus der Bevölkerung werden von der Polizei Hannover entgegengenommen.
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