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Bordbesoffenheit mit System: Airlines sagen dem Prosecco-Prolet den Kampf an

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Ein Zwischenfall am Gate, zwei Gin Tonic im Duty-Free und drei Jahre Flugverbot: Willkommen in der neuen Ära des Flugverkehrs, wo der Passagier nicht mehr König, sondern potentieller Sicherheitsrisiko ist.

In einer historischen Allianz aus Politik, Luftfahrt und nervlich überforderten Flugbegleitern wurde nun in Wien ein Manifest gegen renitente Passagiere unterzeichnet. Titel: „Null Toleranz für Vollrausch über den Wolken“. Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) erklärte ernst: „Wer fliegt, muss sich benehmen können.“ Eine Forderung, die in Österreich nicht mal in der Straßenbahn erfüllt wird – aber man darf ja träumen.

Der Sicherheitsgurt ist nicht zum Festbinden gedacht

Allein am Flughafen Wien zählten die Ordnungshüter zwischen Jänner und Mai 233 Zwischenfälle. Vom Check-in-Terroristen mit Handgepäck-Wut bis zum Boarding-Berserker mit drei Maß Bier intus – die Palette der Eskalation ist bunt wie ein Ferienflieger nach Mallorca.

Vor allem bei Austrian Airlines ist man ratlos: Die Zahl der fliegenden Querulanten hat sich seit 2019 fast verdoppelt. Offenbar hat sich das Bordmenü „Chardonnay & Chaos“ gut etabliert.

Drei Drinks, fünf Jahre Sperre

Bei der AUA gibt’s jetzt die Flugverbotskarte für Hobby-Chaoten: Ein Jahr für pöbelnde Mitbürger, drei für Sitzplatzsaboteure und fünf Jahre für Raucher mit Nikotindrang auf 10.000 Metern. 2025 wurden bereits zehn Fluggäste gesperrt – Tendenz steigend. Wer jetzt denkt, das sei übertrieben: Eine der Hauptursachen ist nicht etwa Terrorismus, sondern Tequila.

Ryanair: Billig fliegen, teuer randalieren

Derweil hat Ryanair – stets ganz vorne, wenn es um kreative Strafen geht – ein neues Preismodell eingeführt: 500 Euro Strafe für randalierende Passagiere, exklusive Bordverpflegung natürlich. CEO Michael O’Leary fordert zusätzlich Alkoholrationierung am Flughafen: „Zwei Drinks pro Boardkarte – mehr gibt’s nur bei Business-Class oder Vollsuff deluxe.“

Er beklagt: „Wenn sie noch stehen und sprechen können, kommen sie an Bord. Leider hören sie dann nicht auf zu sprechen.“

EASA: Stewardessen sollen nicht Therapeuten spielen

Auch die europäische Luftsicherheitsagentur EASA schlägt Alarm. Wenn Flugbegleiter*innen damit beschäftigt sind, Passagiere zu beruhigen, die lautstark gegen das Snackangebot protestieren, bleibt keine Zeit mehr für die eigentliche Aufgabe: Sicherheit. Und die Serviette ordentlich zu falten.

Die Lösung? Vielleicht einfach zuhause bleiben.

Die „Taskforce Unruly Passengers“ wird künftig regelmäßig tagen – vermutlich zwischen Getränkewagen und Gang B. Und man darf gespannt sein, wann die erste Airline das „All-Inclusive-Flugverbot“ einführt. Bis dahin heißt es für alle: Bitte anschnallen – auch im Kopf.

Bonus-Tipp für Flugreisende:
Wenn Sie glauben, dass zwei Weißweinschorlen am Gate Sie zu einem besseren Menschen machen – buchen Sie lieber den Bus.

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