Startseite Allgemeines Justiz Block-Prozess: Mitangeklagter gesteht Beteiligung – spricht aber von „Rettung“
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Block-Prozess: Mitangeklagter gesteht Beteiligung – spricht aber von „Rettung“

succo (CC0), Pixabay
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Unerwartete Wende im sogenannten Block-Prozess: Am siebten Verhandlungstag hat erstmals einer der Hauptangeklagten seine Rolle bei der spektakulären Rückholaktion der Kinder von Gastronomie-Unternehmerin Christina Block eingeräumt. Der 36-jährige Israeli schilderte, er habe in der Silvesternacht 2023/24 den Auftrag gehabt, den Vater der Kinder zu überwältigen – doch nach seiner Darstellung sei dies keine Entführung, sondern eine „Rettung“ gewesen.

„Ich sprang auf den Vater“

Vor der Strafkammer am Landgericht Hamburg berichtete der Mann über seinen Einsatz: „Das Erste, was ich gemacht habe: Ich sprang auf den Vater“, ließ er durch einen Dolmetscher übersetzen. Während der Ex-Mann am Boden lag, seien die beiden Kinder bereits in ein Auto gebracht worden. Gemeinsam mit weiteren Beteiligten sei man anschließend in Richtung deutsch-dänische Grenze gefahren.

Angeklagter sieht sich nicht als Täter

Der Israeli betonte, er habe nie die Absicht gehabt, eine Entführung zu begehen. Wegen seiner Kampfsport-Erfahrung habe ihn der Chef einer israelischen Sicherheitsfirma für die Aktion angeworben. „Ich war überzeugt, dass es um eine Rettung der Kinder ging“, erklärte er.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dagegen vor, zusammen mit Christina Block und einem Anwalt der Block-Gruppe die Kinder – damals zehn und 13 Jahre alt – mit Gewalt aus der Obhut des Vaters in Dänemark entführt zu haben. Der Angeklagte war im September 2024 auf Zypern verhaftet worden und sitzt seit November in Hamburg in Untersuchungshaft.

Hintergrund: Ein erbitterter Sorgerechtsstreit

Christina Block, Tochter des „Block House“-Gründers Eugen Block, führt seit Jahren einen juristischen Kampf um ihre beiden jüngsten Kinder. Obwohl das Hanseatische Oberlandesgericht ihr 2021 das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zusprach, konnte sie dieses Urteil in Dänemark nicht durchsetzen. Ihr Ex-Mann Stephan Hensel behielt die Kinder nach einem Besuch bei sich.

In der Silvesternacht 2023/24 eskalierte der Streit. Nach der Entführung blieben die Kinder nur wenige Tage bei der Mutter in Hamburg. Auf Eilantrag des Vaters entschied das Oberlandesgericht, dass sie zurückgegeben werden müssen.

Prozess geht weiter

Die Aussagen des Israelis bringen erstmals ein offenes Geständnis in den Prozess, doch über Schuld und Strafe ist damit noch nicht entschieden. Christina Block selbst weist den Vorwurf zurück, die Entführung in Auftrag gegeben zu haben.

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