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Bilanzanalyse: Ranft Green Energy VI GmbH (RGE VI

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📊 1. Finanzielle Kennzahlen im Überblick

Kennzahl 2023 2022 Veränderung
Jahresüberschuss 1,58 Mio. € 0,29 Mio. € +440%
Eigenkapital 928 T€ -651 T€ (negativ) Turnaround
Rohergebnis 3,15 Mio. € 1,25 Mio. € +151%
Liquide Mittel 6.929 € 294.793 € deutlich gesunken
Nachrangdarlehen 9,89 Mio. € 9,64 Mio. € stabil
Fremdkapitalquote ca. 91% ca. 104% leicht verbessert, aber sehr hoch

Stärken aus Anlegersicht

📈 1. Erfolgreiche Ergebniswende

  • Nach Jahren mit negativem Eigenkapital wurde 2023 ein Jahresüberschuss von über 1,5 Mio. € erzielt.
  • Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag wurde vollständig eliminiert – ein positives Signal für Gläubiger und Investoren.

☀️ 2. Branchenumfeld: Erneuerbare Energien

  • Die RGE VI profitiert stark von einem langfristig positiven Marktumfeld.
  • Photovoltaik-Ausbau in Deutschland, Österreich und Italien ist politisch gewollt und wird regulatorisch gestützt.
  • Der „European Green Deal“ und das neue EEG 2023 geben klare Ausbauziele vor – das sorgt für gute Projektpipeline und -sicherheit.

📊 3. Solide Zinserträge

  • Ausreichung von Finanzanlagen (v.a. an verbundene Unternehmen) in Höhe von 13,3 Mio. € erwirtschaftete über 846 T€ an Zinsen – dies ist die zentrale Ertragsquelle.
  • Diese Cashflows sichern potenziell auch die Bedienung der Nachrangdarlehen.

⚠️ Risiken & Schwächen aus Anlegersicht

💸 1. Liquidität extrem knapp

  • Nur 6.929 € liquide Mittel zum 31.12.2023 – das ist kritisch niedrig.
  • Zwar bestehen Forderungen von ca. 1,9 Mio. €, aber im Krisenfall wäre die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft gefährdet.

🧱 2. Hohes Fremdkapital & Nachrangdarlehen

  • Die Gesellschaft ist mit ~13,8 Mio. € stark fremdfinanziert.
  • Besonders Nachrangdarlehen (9,89 Mio. €) bergen für Anleger das Risiko eines Totalausfalls, da sie bei Insolvenz nachrangig bedient werden.
  • Die Eigenkapitalquote bleibt mit etwa 6% extrem niedrig (Branchenziel oft >20%).

🔄 3. Operativ keine Wertschöpfung

  • Die Gesellschaft beschäftigt keine Mitarbeiter und erwirtschaftet ihr Ergebnis im Wesentlichen durch Finanzgeschäfte (Zinsen, Verkauf PV-Anlage Gerwisch).
  • Damit ist sie stark abhängig von einzelnen Projekten und der Performance verbundener Unternehmen.

⚖️ 4. Abhängigkeit von der Ranft-Gruppe

  • Ein Großteil der Mittel wird an die Muttergesellschaft (Ranft Projektpartner GmbH) als Ausleihung weitergereicht.
  • Diese Konzentration birgt das Risiko von Abhängigkeitsverhältnissen, die nicht extern abgesichert sind.
  • Es erfolgt kein Konzernabschluss, sodass Transparenzlücken bestehen.

📉 Weitere Risikofaktoren

  • Zinsentwicklung: Der Großteil der Einnahmen stammt aus Finanzanlagen – steigende Zinsen könnten bestehende Zinsmargen unter Druck setzen.
  • Marktvolatilität bei PV-Anlagen: Module sind günstiger geworden – gut für Investitionen, schlecht für den Wiederverkauf alter Anlagen.
  • Versicherungsdeckung vorhanden, aber Naturkatastrophen, rechtliche Änderungen oder geopolitische Entwicklungen bleiben schwer kalkulierbar.

🔍 Fazit für Anleger

Die Ranft Green Energy VI GmbH hat 2023 finanziell deutlich aufgeholt und operiert in einem attraktiven Marktumfeld. Dennoch bleibt das Unternehmen aus Anlegersicht ein hochriskantes Investment, insbesondere für Nachrangdarlehensgeber, aus folgenden Gründen:

🔴 Hohe Risiken

  • Geringe Eigenkapitalquote
  • Extrem niedrige Liquidität
  • Keine operative Wertschöpfung
  • Hohe Konzentration auf Konzernfinanzierung

🟢 Positive Aspekte

  • Deutlicher Jahresüberschuss
  • Abbau des negativen Eigenkapitals
  • Positive Prüfung ohne Einschränkung
  • Gute Marktposition der Ranft-Gruppe

🧭 Empfehlung aus Anlegersicht (subjektiv):

Risikoprofil Empfehlung
Konservativ ❌ Nicht geeignet
Ausgewogen ⚠️ Nur mit hoher Risikobereitschaft und kritischer Prüfung
Spekulativ ✅ Möglich – bei detaillierter Kenntnis der Konzernstruktur und Mittelverwendung der Finanzanlagen

 

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