Bilanzanalyse: Pecon AIF GmbH & Co. KG

Die Bilanz der Pecon AIF GmbH & Co. KG aus Anlegersicht weist folgende wesentliche Aspekte auf:

1. Vermögenslage (Aktiva)

• Barmittel und Barmitteläquivalente: Die liquiden Mittel sind von 2,5 Mio. EUR (2020) auf 3,9 Mio. EUR (2021) gestiegen, was auf eine positive Liquiditätssituation hinweist. Dies verschafft der Gesellschaft Flexibilität für Investitionen oder zur Deckung kurzfristiger Verbindlichkeiten.
• Forderungen: Der größte Teil des Vermögens besteht aus Forderungen in Höhe von 62,6 Mio. EUR, hauptsächlich aus Darlehensforderungen. Dies deutet auf ein kreditbasiertes Geschäftsmodell hin, bei dem die Gesellschaft Darlehen an andere vergibt. Die hohe Forderungshöhe kann jedoch auch ein Risiko darstellen, falls es zu Zahlungsausfällen kommt.
• Sonstige Vermögensgegenstände: Diese Posten sind mit 1.046 EUR marginal und haben kaum Einfluss auf die Gesamtvermögenslage.

2. Schulden (Passiva)

• Rückstellungen: Die Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 120.397 EUR auf 269.416 EUR erhöht, was auf gestiegene ungewisse Verbindlichkeiten hinweist. Dies könnte zukünftige Verpflichtungen anzeigen, z.B. aus laufenden Projekten oder Rechtsstreitigkeiten.
• Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern: Dieser Posten hat sich ebenfalls erhöht, von 624.579 EUR (2020) auf 1,4 Mio. EUR (2021), was darauf hindeutet, dass die Gesellschafter erhebliche Mittel in die Gesellschaft eingebracht haben oder dass offene Auszahlungen an Gesellschafter bestehen.
• Eigenkapital: Das Eigenkapital stieg von 55,9 Mio. EUR (2020) auf 64,7 Mio. EUR (2021). Der größte Anteil resultiert aus der Kapitalrücklage (57,7 Mio. EUR) und nicht realisierten Gewinnen aus der Neubewertung (6,9 Mio. EUR). Das Eigenkapital ist damit solide, und die Gesellschaft verzeichnet einen deutlichen Vermögenszuwachs.

3. Ertragslage

• Die realisierten Erträge belaufen sich auf 817.958 EUR. Diese wurden auf die Verbindlichkeitskonten gebucht und stehen somit nicht für Ausschüttungen zur Verfügung.
• Der nicht realisierte Gewinn von 6,9 Mio. EUR stammt aus Neubewertungen, was darauf hindeutet, dass die Gesellschaft ihre Investments höher bewertet hat. Dies kann auf Wertsteigerungen von Vermögensgegenständen hindeuten, birgt jedoch auch das Risiko, dass diese Gewinne nur „auf dem Papier“ bestehen und nicht realisiert werden, bis die entsprechenden Vermögenswerte verkauft werden.

4. Kapitalstruktur

• Der Wert des Eigenkapitals ist stark gestiegen, und der Anteilswert für Investoren liegt bei 647,20 EUR im Vergleich zu 559,26 EUR im Vorjahr. Dies stellt eine Wertsteigerung von ca. 15 % dar und zeigt, dass der Fonds erfolgreich gewirtschaftet hat.
• Die Kapitalrücklage von 57,7 Mio. EUR spiegelt das Vertrauen der Investoren wider und bildet eine solide Basis für die weitere Geschäftsentwicklung.

5. Risikobewertung

• Forderungsrisiken: Da ein erheblicher Teil des Vermögens aus Forderungen besteht, könnten Zahlungsausfälle oder Verzögerungen in der Rückzahlung das Geschäftsergebnis stark beeinflussen.
• Abhängigkeit von Neubewertungen: Die nicht realisierten Gewinne aus der Neubewertung stellen zwar einen positiven Effekt dar, sind aber spekulativ. Sollte es zu einem Rückgang der Bewertungsmaßstäbe kommen, könnte sich das negativ auf das Eigenkapital und den Anteilswert auswirken.

6. Fazit für Anleger

• Positiv: Die Gesellschaft weist eine solide Eigenkapitalbasis und eine steigende Liquidität auf, was Vertrauen in ihre finanzielle Gesundheit schafft. Die Wertsteigerung der Anteile um ca. 15 % ist ebenfalls attraktiv.
• Risiken: Die hohe Abhängigkeit von Forderungen und Neubewertungen birgt Risiken, insbesondere in unsicheren Wirtschaftsphasen. Anleger sollten die Bonität der Schuldner und die Stabilität des Immobilienmarktes oder anderer Bewertungsgrundlagen im Auge behalten.

Insgesamt scheint die Pecon AIF GmbH & Co. KG auf einem stabilen Wachstumspfad zu sein, jedoch müssen Anleger die Risiken, die mit den Forderungen und den nicht realisierten Gewinnen verbunden sind, im Blick behalten.