Die Ölindustrie hat endlich ihren Helden zurück: Donald Trump zieht wieder ins Weiße Haus ein und verspricht, die fossile Brennstoffindustrie mit voller Kraft voranzutreiben – und das am besten ohne nervige Umweltauflagen.
Während sich Öl-Lobbyisten bereits die Hände reiben und darüber nachdenken, welche Vorschriften sie als Erstes abschaffen lassen, schnallen sich die erneuerbaren Energien für eine Achterbahnfahrt in Richtung Abgrund an. Denn Trump hat bereits klargemacht: Die Windkraft soll am besten gleich komplett verschwinden.
Die große Erleichterung der Ölindustrie: Keine Einschränkungen mehr!
Für die fossilen Brennstoffgiganten fühlt es sich an, als wäre ihnen ein drohendes Messer vom Hals genommen worden. Bob McNally, Präsident der Rapidan Energy Group und ehemaliger Berater von George W. Bush, brachte es auf den Punkt:
„Eine Klinge, die sich der Kehle der Industrie näherte, wurde weggestoßen.“
Wer braucht schon Klimaschutz, wenn man stattdessen die CO₂-Werte mit voller Geschwindigkeit in die Höhe treiben kann?
Präsident Joe Biden hatte es tatsächlich gewagt, eine Pause beim Export von Flüssigerdgas (LNG) zu verhängen – ein Sakrileg für die Ölindustrie! Doch nun ist Trump wieder da, und laut McNally bedeutet das:
„Eine Menge schlimmer Dinge werden einfach nicht passieren.“
Hurra!
Trump: „Energie wird die Preise senken“ (weil Magie funktioniert)
Trump, der inzwischen auch als selbsternannter Wirtschaftsguru unterwegs ist, glaubt, dass mehr Ölproduktion die Lebenshaltungskosten senken wird. Denn wer braucht ökonomische Logik, wenn man einfach behaupten kann, dass sich die Preise „von selbst“ verringern?
„Es ist immer schwierig, Preise zu senken, aber wir werden es schaffen. Energie wird die Preise nach unten bringen!“
Nun, abgesehen davon, dass die USA bereits die größte Ölproduktion der Weltgeschichte haben und Analysten skeptisch sind, ob man das überhaupt noch steigern kann. Aber hey, Details.
Realität checkt nicht ein: Ölbosse bleiben zurückhaltend
Doch obwohl Trump den fossilen Boom verspricht, bleibt die Ölindustrie seltsam… zurückhaltend.
- Nur 14 % der Öl- und Gasunternehmen planen, ihre Investitionen in neue Bohrungen „signifikant“ zu erhöhen.
- Ganze 66 % der befragten Ölmanager haben nicht vor, mehr Geld in neue Projekte zu stecken – selbst nach Trumps Wahl.
Vielleicht, weil die Zeiten der hemmungslosen Fracking-Exzesse vorbei sind und sich die Giganten der Branche lieber auf Dividenden und Aktienrückkäufe konzentrieren.
„Wir erwarten ein ordentliches Wachstum, aber nichts Spektakuläres,“ sagt McNally.
Autsch.
Die Wunschliste der Ölindustrie – Regulierung? Weg damit!
Während man in der Ölbranche keine Lust auf neue Bohrungen hat, gibt es eine Sache, die sie lieben: Die Abschaffung jeglicher Vorschriften!
Der American Petroleum Institute (API), die mächtigste Lobby der Branche, hat bereits 70 Forderungen an Trump geschickt, darunter:
✔ Beendigung der LNG-Exportpause
✔ Neue Offshore-Bohrlizenzen
✔ Abbau von Umweltstandards für Fahrzeugemissionen
API-Chef Mike Sommers bringt es auf den Punkt:
„Wir haben diese unglaubliche amerikanische Energiechance!“
(Er meint: eine Gelegenheit, fossile Brennstoffe ohne Umweltbedenken zu verbrennen, während der Planet weiter aufheizt.)
Aber Moment, ein Problem gibt es doch: Trumps Zölle
Sommers gibt zu, dass Trumps geplante Zölle auf kanadisches Öl eine kleine, unbedeutende Kleinigkeit verursachen könnten: Höhere Benzinpreise für die Amerikaner.
Aber wer kümmert sich schon um solche Details, wenn es um den „Energiesieg“ geht?
Windkraft? Vergesst es!
Während die Ölindustrie Champagner trinkt, herrscht in der erneuerbaren Energiebranche düstere Stimmung.
Trump hat bereits angekündigt, dass er sämtliche Bundesförderungen für saubere Energie streichen will – und die Republikaner bereiten eine Exekutivverordnung vor, um Offshore-Windparks zu blockieren.
Der globale Windkraft-Verband ist wenig begeistert:
„Das ist Unsinn. Es ergibt keinen Sinn,“ sagt CEO Ben Backwell.
Aber Trump ist eben Trump – und seine persönliche Fehde mit Windrädern, die er für Wal-Sterben verantwortlich macht (wissenschaftlich widerlegt, aber egal), ist legendär.
Kann Trump wirklich alle Windräder verbieten?
Wahrscheinlich nicht. Analysten gehen davon aus, dass Trump zwar Projekte auf Bundesland blockieren kann, aber private Entwicklungen weniger beeinträchtigen wird.
Trotzdem hat BloombergNEF seine Prognose für US-Windkraftkapazität bis 2035 um 29 % gesenkt – dank des „negativen politischen Klimas“.
Dank Trump werden also weniger Windräder gebaut. Die Umwelt jubelt.
Clean Energy: Trotzdem optimistisch?
Trotz Trumps Feldzug gegen erneuerbare Energien bleibt die Branche hoffnungsvoll.
- Unter Trump 1.0 (2016–2020) wuchs der erneuerbare Energiesektor um 14 % pro Jahr.
- 420.000 Jobs wurden in der Branche geschaffen.
„Politiker reden viel im Wahlkampf, aber am Ende entscheiden sie pragmatisch,“ sagt Frank Macchiarola von der American Clean Power Association.
Mal sehen.
Fazit: Die fossile Renaissance beginnt – aber nicht so, wie Trump denkt
🔴 Ölindustrie jubelt, aber investiert kaum.
🔴 Trump verspricht billige Energie, aber die Preise könnten sogar steigen.
🔴 Windkraft bekommt es ab, aber wird nicht komplett gestoppt.
Während Big Oil seine Freiheit feiert und Trump sich selbst auf die Schulter klopft, bleibt eine einfache Wahrheit bestehen: Die Welt bewegt sich weg von fossilen Brennstoffen – ob Trump es will oder nicht.
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