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Bidens wirtschaftliches Erbe: Historische Lohnzuwächse, Investitionen und Beschäftigungswachstum – aber überschattet von Inflation

BarBus (CC0), Pixabay
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US-Präsident Joe Biden hinterlässt eine Wirtschaft, die durch starkes Beschäftigungswachstum, massive Investitionen in die Produktion und eine sinkende Inflation gekennzeichnet ist – und das, ohne eine Rezession auszulösen.

Diese Erfolge sind umso bemerkenswerter, da Biden sein Amt inmitten einer der schwersten Wirtschaftskrisen der jüngeren Geschichte übernahm, ausgelöst durch die Corona-Pandemie.

Dennoch ist seine wirtschaftliche Bilanz nicht ohne Schattenseiten. Die Staatsverschuldung ist stark gestiegen, das Handelsdefizit hat sich ausgeweitet, und die Kosten für Wohnen, Gesundheitsversorgung, Bildung und Kinderbetreuung sind weiter gestiegen. Besonders die Inflation, die unter seiner Präsidentschaft stark anstieg, hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Bevölkerung und belastete sein Image.

Da wirtschaftliche Zyklen nicht mit einer Präsidentschaft beginnen oder enden und oft von externen Faktoren wie Kriegen, Naturkatastrophen oder globalen Krisen beeinflusst werden, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die wichtigsten wirtschaftlichen Entwicklungen unter Biden zu werfen.

1. Arbeitsmarkt

Der US-Arbeitsmarkt unter Biden war historisch stark:

  • Die US-Wirtschaft verzeichnete 48 Monate in Folge Beschäftigungszuwächse – eine der längsten Wachstumsphasen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1939.
  • Biden ist der erste Präsident, der während seiner gesamten Amtszeit monatliche Stellenzuwächse verbuchen konnte.
  • Seit seinem Amtsantritt im Februar 2021 bis Dezember 2024 wurden 16,6 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen.
  • Die Arbeitslosenquote sank im Januar 2023 auf ein 54-Jahres-Tief von 3,4 %.

Besonders positiv hervorzuheben ist, dass die niedrige Arbeitslosigkeit vor allem Minderheiten und benachteiligten Gruppen zugutekam. Die Beschäftigungs- und Lohnlücke zwischen Schwarzen und Weißen Arbeitern verringerte sich auf ein Rekordtief, und die Arbeitslosenquote unter Schwarzen fiel im April 2023 auf 4,8 %, den niedrigsten Wert in der Geschichte.

2. Wirtschaftswachstum und Konsum

Die Wirtschaft wuchs während Bidens Amtszeit robust weiter:

  • Im dritten Quartal 2024 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,1 % (inflationsbereinigt).
  • Der private Konsum blieb trotz hoher Inflation stark – gestützt durch:
    • Einen robusten Arbeitsmarkt
    • Überdurchschnittliche Lohnzuwächse
    • Sparpolster aus der Pandemiezeit

Allerdings stieg auch die Verschuldung privater Haushalte, und Kreditkartenausfälle sowie Zahlungsausfälle bei Autokrediten nahmen zu.

Ein positives Zeichen: Die Reallöhne stiegen 19 Monate in Folge schneller als die Inflation – allerdings lagen sie noch immer leicht unter dem Vorkrisenniveau.

3. Inflation und Lebenshaltungskosten

Die Inflation war der größte wirtschaftliche Stolperstein für Biden:

  • Die Preise für Waren und Dienstleistungen stiegen zwischen Februar 2021 und Dezember 2024 um 20,5 % – der höchste Anstieg über einen vergleichbaren Zeitraum seit 1983.
  • Lebensmittelpreise stiegen im selben Zeitraum um 22,6 % – der höchste Anstieg seit 1982.
  • Besonders stark betroffen waren Geringverdiener, die einen größeren Anteil ihres Einkommens für Grundbedürfnisse ausgeben müssen.

Wichtige Ursachen für die hohe Inflation waren:

  1. Unterbrochene Lieferketten durch die Pandemie
  2. Verändertes Konsumverhalten nach der Krise
  3. Russlands Krieg gegen die Ukraine
  4. Massive Konjunkturpakete unter Trump und Biden, die die Nachfrage zusätzlich anheizten

Um die Inflation zu bekämpfen, erhöhte die US-Notenbank (Fed) die Zinsen auf ein 23-Jahres-Hoch, was wiederum die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher stark erhöhte.

4. Wohnungsmarkt

Die steigenden Zinsen verschärften die Probleme am US-Wohnungsmarkt:

  • Die Medianpreise für Einfamilienhäuser stiegen seit 2021 um 18 % auf 420.400 USD.
  • Die Hypothekenzinsen kletterten auf 7,04 % (ein 23-Jahres-Hoch).
  • Der Mangel an verfügbaren Immobilien bleibt bestehen – der Wohnungsmarkt hat ein Defizit von 3,7 Millionen Einheiten.

Um gegenzusteuern, kündigte die Biden-Regierung 2024 neue Fördermittel für den Bau von Wohnraum und besseren Mieterschutz an.

5. Investitionen in Infrastruktur, grüne Energie und Produktion

Ein zentrales Element von Bidens wirtschaftlicher Agenda war eine Reihe groß angelegter Investitionsprogramme:

  • American Rescue Plan (2021) – 1,9 Billionen USD für wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie
  • Bipartisan Infrastructure Law (2021) – 1,2 Billionen USD für Infrastrukturprojekte
  • CHIPS and Science Act (2022) – 200 Milliarden USD zur Förderung der US-Chipindustrie
  • Inflation Reduction Act (2022) – 750 Milliarden USD für Gesundheitsversorgung, Steuern und Klimaschutz

Insgesamt investierte die US-Regierung über 4 Billionen USD, um Schlüsselindustrien zu stärken und die Wirtschaft für die Zukunft zu rüsten.

Ein erster Erfolg: Der Bau neuer Fabriken stieg auf das Doppelte des Vorkrisenniveaus – viele davon werden erst in den nächsten Jahren fertiggestellt und unter Bidens Nachfolger neue Arbeitsplätze schaffen.

6. Börsenboom unter Biden

Die Aktienmärkte erlebten unter Biden eine Rekordjagd:

  • Der S&P 500 erzielte zwischen Januar 2021 und Januar 2025 eine Gesamtrendite von 63,77 % (inkl. Dividenden).
  • Erstmals seit den 1990er Jahren legte der S&P 500 zwei Jahre in Folge um mehr als 20 % zu.
  • Der Dow Jones erreichte im Dezember 2024 erstmals die 45.000-Punkte-Marke.

Historisch gesehen schneiden die Börsen unter demokratischen Präsidenten oft gut ab – und das bewahrheitete sich auch unter Biden.

Fazit: Bidens wirtschaftliche Bilanz

Positive Entwicklungen:

Historisch starkes Beschäftigungswachstum (16,6 Mio. neue Jobs)
Niedrige Arbeitslosigkeit (3,4 %)
Steigende Reallöhne
Investitionen in Infrastruktur, Produktion und erneuerbare Energien
Rekordgewinne an der Börse

Herausforderungen:

Hohe Inflation (20,5 % Preisanstieg seit 2021)
Explodierende Wohnkosten (18 % Preisanstieg, hohe Zinsen)
Steigende Staatsverschuldung (36 Billionen USD)
Wachsende Konsumentenschulden und Kreditausfälle

Biden hinterlässt eine robuste Wirtschaft mit neuen Chancen, aber auch erheblichen finanziellen Belastungen. Sein Nachfolger, Donald Trump, wird die Weichen für die Zukunft stellen müssen – und möglicherweise die Früchte von Bidens Investitionen ernten.

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