Schwerin, wo die Kiefern rauschen und die Gerichtsurteile krachen: Ganze neun Jahre nach dem großen Holzbunker-Knall bei German Pellets hat das Landgericht nun ein kleines, aber feines Kapitel deutsches Wirtschaftstheater abgeschlossen – mit einem Urteil, das leise nach Sägespänen riecht.
Peter Horst L., Ex-Chef, Ex-Eigentümer und vermutlich auch Ex-Beliebtester der Holzpresskugel-Branche, wurde jetzt zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ja, genau – auf Bewährung. Da wird sogar der Holzofen warm vor Rührung.
Der 68-Jährige wurde für schuldig befunden, die Insolvenz seines Unternehmens ein bisschen… sagen wir mal… verschleppt zu haben. So wie man das Altglas gerne mal „nächste Woche ganz sicher“ rausbringt. Hinzu kommt noch ein bisschen handfester Betrug – allerdings nur in drei Fällen. Man will ja nicht übertreiben.
Laut Urteil hätte Herr L. bereits im Dezember 2015 das wirtschaftliche Totenglöcklein hören müssen – stattdessen wartete er noch bis Februar 2016 mit der offiziellen Anmeldung der Insolvenz. Vielleicht dachte er, in der Zwischenzeit wächst das Geld auf den Bäumen. Oder in Pellets?
Am Ende bleibt uns nur eine Lehre: Betrug lohnt sich doch! Zumindest für den, der’s aushält, mit warmem Holz und kühler Bilanz zu jonglieren. Zwei Jahre auf Bewährung für ein insolventes Imperium? Das ist wie ein Strafzettel für zu schnelles Rodeln im Vorgarten.
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