In Australien ist eine Frau wegen mehrfachen Mordes zu einer der höchsten je verhängten Strafen für eine weibliche Angeklagte verurteilt worden. Die 50-jährige Erin Patterson muss lebenslang ins Gefängnis, eine Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung besteht frühestens nach 33 Jahren.
Giftiges Mittagessen mit Todesfolge
Patterson hatte im Jahr 2023 ihre Schwiegereltern Don und Gail Patterson (beide 70) sowie Gails Schwester Heather Wilkinson (66) zu einem Mittagessen in ihrem Haus im Bundesstaat Victoria eingeladen. Sie servierte ein Rinderfilet Wellington, das mit hochgiftigen Pilzen zubereitet war. Die drei Gäste starben nach dem Essen an den Folgen der Vergiftung.
Heather Wilkinsons Ehemann Ian, ein örtlicher Pastor, überlebte nur knapp. Er lag wochenlang im Koma und leidet bis heute an gesundheitlichen Folgeschäden.
Richter: „Schwerste Kategorie von Verbrechen“
Das Oberste Gericht bezeichnete die Tat als Verbrechen der „schwersten Kategorie“. Besonders erschwerend wertete der Richter, dass Patterson versucht habe, die Tat mit einer aufwendigen Vertuschungsgeschichte zu verschleiern.
Verdacht gegen den Ehemann
Brisant ist zudem, dass auch Pattersons Ehemann Simon Patterson, von dem sie getrennt lebt, ursprünglich zu dem Mittagessen eingeladen war. Er sagte jedoch kurzfristig ab – unter anderem, weil er nach eigenen Angaben schon länger den Verdacht hatte, seine Frau versuche, ihn zu vergiften.
Historisches Strafmaß
Das Strafmaß gilt als eines der längsten, das jemals gegen eine Frau in Australien verhängt wurde. Patterson wird erst in den 2080er-Jahren die Möglichkeit haben, einen Antrag auf Bewährung zu stellen – dann wäre sie selbst weit über 80 Jahre alt.
Der Fall hat in Australien große Aufmerksamkeit erregt und gilt als einer der spektakulärsten Kriminalprozesse der letzten Jahre.
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